Reise in Krisenregion

Schalli fliegt nach Israel: "Geiseln raus, Hilfe rein!"

Außenminister Alexander Schallenberg beginnt seine zweitägige Reise in den Mittleren Osten – und hat klare Ansagen im Gepäck.

Christian Tomsits
Schalli fliegt nach Israel: "Geiseln raus, Hilfe rein!"
Schallenberg bricht in den Nahen Osten auf
"Heute"

Seit dem Terror-Anschlag am 7. Oktober des Vorjahres tobt ein schrecklicher Krieg vor Ort. Die israelischen Streitkräfte reagierten mit Bombenhagel und Bodenoffensiven auf die furchtbaren Angriffe der Terroristen aus dem Gaza-Streifen – Tausende Zivilisten starben seither im dichtbesiedeltsten Gebiet der Welt, darunter viele Frauen und Kinder.

Während die ganze Welt auf eine Feuerpause in Gaza hofft, ist die Ausgangslage für Außenminister Schallenberg denkbar schwer: "Es ist für mich selbstverständlich, dass ich in dieser schwierigen Zeit in die Region fahre – mit Israel beginnend", sagte Schallenberg am Dienstagvormittag am Flughafen Wien-Schwechat.

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    Am 27. Februar 2024 reiste Außenminister Alexander Schallenberg nach Israel
    Am 27. Februar 2024 reiste Außenminister Alexander Schallenberg nach Israel
    BMEIA/ Michael Gruber

    Schallenberg sitzt in der Holzklasse

    Um kurz nach 11 Uhr hob der AUA-Linienflug nach Tel Aviv ab – mit einem beschäftigten Minister Schallenberg in der Economy-Class und mit etwa halbstündiger Verspätung. Bei dem ambitionierten Programm, das sich der Außenminister vorgenommen hat, definitiv kein Startvorteil: Gleich nach der Ankunft in Tel Aviv trifft Schallenberg seinen israelischen Amtskollegen Israel Katz und Angehörige der verbleibenden Geiseln im Gazastreifen.

    Zur Erinnerung: 136 Geiseln befinden sich nach wie vor in den Händen der Hamas-Terroristen – darunter auch der österreichisch-israelische Doppelstaatsbürger Tal Shoham. Die Befreiung des Familienvaters ist dem Außenministerium selbstverständlich ein besonderes Anliegen – auch ein persönliches Treffen mit dem Vater des Verschleppten will sich der Außenminister nicht nehmen lassen.

    Ziel ist es Geiseln raus und Hilfe rein zu bringen
    Außenminister Schallenberg
    über den Krieg in Gaza

    Die Aufgabe ist es, möglichst schnell einen Waffenstillstand zwischen Hamas und Israel erreichen zu können. Das Motto lautet: "Alle Geiseln rausholen und humanitäre Hilfe in den Gaza-Streifen hineinbringen", so der Außenminister in einem Statement.

    Ein weiterer Punkt der Reise, bei der Journalisten den Außenminister begleiten, ist es, zu allen Vertretern in der Region diplomatische Beziehungen aufrechtzuerhalten und auszubauen. Das große Ziel für die Zukunft ist laut Schallenberg "einer Zweistaatenlösung mit Israel und Palästina" näherzurücken.

    Auch Migration ist ein Thema

    Daher stehen auch Arbeitsbesuche bei der Autonomiebehörde der Palästinenser in Ramallah, sowie in der Jordanischen Hauptstadt Amman und dem Libanon statt. Auch das Thema Migration soll dort an der Tagesordnung stehen:

    Auf den Punkt gebracht

    • Außenminister Schallenberg beginnt eine Reise in den Mittleren Osten mit klaren Ansagen zur Krise
    • Er trifft israelische Amtskollegen, setzt sich für die Befreiung von Geiseln und die Aufrechterhaltung diplomatischer Beziehungen in der Region ein, um einer Zweistaatenlösung mit Israel und Palästina näherzukommen
    • Die Reise umfasst auch Arbeitsbesuche in Ramallah, Amman und dem Libanon, um das Thema Migration zu diskutieren
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