Der Weltranglisten-14. hatte in seinem Achtelfinale beim ATP-500-Turnier in der Wiener Stadthalle nicht nur mit Gegner Corentin Moutet zu kämpfen, sondern legte sich auch mit dem Stuhlschiedsrichter an.
Konkret fing der russische Tennis-Star nach Moutets Punktegewinn zum 3:3 im Tie-Break des ersten Durchgangs eine Diskussion mit dem Unparteiischen an. "Vielleicht kannst du ein bisschen deinen Verstand benutzen, vielleicht könntest du ein bisschen dein Hirn einschalten", warf der Russe dem Schiedsrichter bei einer Wechselpause an den Kopf. "Ich weiß, das System macht alles, aber du kannst ein bisschen dein Hirn einschalten", wiederholte Medwedew. Als sich der Stuhlschiedsrichter verteidigen wollte, er würde sehr wohl sein Hirn benutzen, entgegnete der 29-Jährige eiskalt: "Nein, das tust du leider nicht. Entweder, du kannst es nicht, oder du willst es nicht."
Medwedew hatte sich darüber beschwert, dass die sogenannte Shot Clock, also die heruntertickende Zeit vor jedem Aufschlag, die die Spieler nicht überschreiten dürfen, schnell zu laufen begann. Zu schnell, für den Geschmack des Russen. "Wie hätte ich von hier da nach hinten laufen sollen? Ich war am Netz", meinte der Russe.
Die Diskussion wühlte den 29-Jährigen dermaßen auf, dass Medwedew schließlich auch das Tie-Break und damit den ersten Satz mit 3:7 verlor, nach seinem Wutausbruch keinen Punkt mehr machte.
In der Satzpause kam der Supervisor, also der Ober-Schiedsrichter, auf den Platz, diskutierte die Situation mit Medwedew ein weiteres Mal. Der Russe, der für seine Wutausbrüche berüchtigt ist, argumentierte wild gestikulierend weiter. Medwedew kam aber vorerst ohne Bestrafung davon.
Am Ende setzte es für den Russen eine 6:7 (3), 4:6-Niederlage.