Neues zur unglaublichen Causa rund um die untergetauchte "Wahrsagerin" Mariana M. (44): Am Mittwoch wurde in Wr. Neustadt (NÖ) die U-Haft über den Sohn (29) der flüchtigen Verdächtigen verhängt. Im Maria-Enzersdorfer Haus des Immobilienentwicklers waren offenbar eine siebenstellige Summe Bargeld sowie kiloweise Gold in einem Safe gebunkert.
Dem 29-Jährigen wird nun Beitragstäterschaft zum mutmaßlichen Millionenbetrug und Geldwäsche im großen Stil vorgeworfen. Sein Verteidiger Michael Babic (Kanzlei Rast/Musliu) bestreitet die Vorwürfe jedoch vehement und wehrt sich gegen fiese Formulierungen in der Festnahmeanordnung.
Darin sei seinem Mandanten wegen seiner Volksgruppenzugehörigkeit quasi familiär bedingte Kriminalität unterstellt worden. "Angesichts des frühen Stadiums des Verfahrens wird sich seine Unschuld im weiteren Verlauf der Ermittlungen bestätigen", hofft der Jurist. Tatsächlich gilt die Unschuldsvermutung.
Doch die Geschichte, die nun minutiös von der Polizei aufgearbeitet wird, ist brisant: So soll im Sommer eine gutgläubige Wienerin von der Mutter des Inhaftierten mit Psychodruck und perfidem Vorgehen um ihr Vermögen gebracht worden sein – "Heute" berichtete. Die "Schamanin", die ihr Opfer auf offener Straße ansprach, habe erklärt, dass die Tochter der Frau bald sterben würde, wenn sie nicht ihr gesamtes Geld von "bösen Geistern" reinigen würde.
Aus Angst übergab die 56-Jährige der "Wahrsagerin" insgesamt 727.000 Euro – und sollte das Geld nie wieder sehen. Zwar konnte die Verdächtige identifiziert werden, befindet sich jedoch seither auf der Flucht. Aufgrund der enormen aufgefundenen Geldsummen vermutet die Polizei eine Vielzahl weiterer Opfer und kündigte eine große Pressekonferenz am Montag an, von der "Heute" selbstverständlich berichtet.