Österreich

Schärding: Brandstifter nahm Kinder als Geisel

Heute Redaktion
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Bei einem Wohnhausbrand in Schärding in Oberösterreich sind heute neun Menschen schwer verletzt worden. Der Brand in dem von zahlreichen Zuwanderern bewohnten Haus dürfte von einem 23-Jährigen gelegt worden sein. Vor seiner Festnahme nahm er zwei Kinder, sechs und elf Jahre alt, als Geiseln.

Laut Feuerwehr dürfte das Feuer von einer Wohnung im dritten Stock ausgegangen sein. Der 23-jährige mutmaßliche Brandstifter dürfte in seinem Schlafzimmer Kleidung und Bettwäsche in Brand gesteckt haben. Danach verließ er das Haus. Der Täter stand laut dem oberösterreichischen Sicherheitsdirektor Alois Lißl unter Drogen.

Das Feuer breitete sich rasend schnell aus, so die Feuerwehr Schärding. "Es waren alle Voraussetzungen für eine rasche Brandentwicklung gegeben, eine Wohnraumtür war so im Stiegenhaus verkeilt, dass sie nicht geschlossen werden konnte und sich der Brand so rasch ins Stiegenhaus ausbreitete", hieß es.

Feuerwehrleute beschimpft

Der Mann war komplett ausgerastet. Nach Angaben der Feuerwehr behinderte er die Löscharbeiten: Er schleuderte sein Fahrrad gegen ein Einsatzfahrzeug und beschimpfte die Brandbekämpfer. "Denen hab ich's gezeigt, von denen lebt keiner mehr", soll er laut Einsatzbericht gerufen haben.

Neun Menschen, darunter vier Kinder, erlitten Rauchgasvergiftungen. Nach seiner Flucht zertrümmerte der arbeitslose Oberösterreicherauf Fenster, Türen und Müllcontainer und schlug schließlich eine Terrassentür eines Einfamilienhauses ein. Dort nahm er zwei Kinder, elf und sechs Jahre, als Geisel.

Polizist verletzt

Die Polizei konnte den Tobenden schließlich mit Pfefferspray und Fesseln bändigen. Dabei wurden ein Polizist und auch der 23-Jährige verletzt. Sein Motiv ist unklar: Laut Aussagen von Hausbewohnern hat es schon mehrfach Probleme mit dem Mann gegeben. Ihn sollen die Zuwanderer, die in dem Wohnhaus lebten, gestört haben. Der mutmaßliche Täter wurde in die Justizanstalt Ried eingeliefert.