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Schatzsucher wird nach Sensationsfund abgestraft

Heute Redaktion
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Ein Mann fand im Schweizer Jura mit seinem Metalldetektor eine 3.500 Jahre alte Bronzehand. Weil er für sein Gerät keine Bewilligung hatte, erhielt er nun eine saftige Buße.

Das Regionalgericht in Moutier (Kanton Bern) verurteilte diese Woche einen Schatzsucher, dem mit Hilfe seines Metalldetektors ein Sansationsfund gelungen war. Im Oktober 2017 hatte er im Berner Jura eine 3.500 Jahre alte Bronzehand entdeckt. Womöglich handelt es sich um die älteste bekannte Bronzeplastik Europas.

Aus Sicht der Justiz war der Fund jedoch kein Erfolg, sondern illegal: Weil der Mann keine Bewilligung hatte, mit einem Metalldetektor nach archäologischen Funden zu suchen, wurde ihm nun ein Bußgeld in Höhe von 2.500 Franken (2.300 Euro) aufgebrummt. Laut Gerichtsurteil habe er mehrfach gegen Denkmalpflegegesetze verstoßen, wie der "Bund" berichtet. Der Angeklagte habe zwar nicht aus Gier gehandelt und sei auch kein Plünderer, könne jedoch nicht einfach suchen, wie und wo er wolle.

Enthusiasmus ohne Bewilligung

Der Schatzsucher war an jenem Tag im Oktober 2017 mit einem Freund auf dem Tessenberg oberhalb des Bielersees unterwegs. Dort entdeckten sie die Bronzehand und machte weitere aufsehenerregende Funde: einen Dolch und eine menschliche Rippe. Die beiden Schatzsucher brachten ihre Funde unverzüglich zum archäologischen Dienst des Kantons Bern.

Sein Pflichtbewusstsein wurde dem Schatzsucher nun zum Verhängnis: Vom Amt wurde ihm vorgeworfen, er habe den Metalldetektor wiederholt und ohne Bewilligung eingesetzt. Der Mann wurde wegen fünffacher Verletzung des Denkmalpflegegesetzes verurteilt. Für seinen Metalldetektor hätte er zudem eine Bewilligung benötigt, die er nicht besaß. Der archäologische Dienst wies außerdem auf die Gefahr hin, dass durch die Suchaktion möglicherweise andere Funde zerstört oder beschädigt wurden.

Keine Einsicht

Auf sein archäologisches Hobby wird der verurteilte Schatzsucher nicht verzichten, sagte er nach dem Prozess. "Ich war ehrlich und ich bereue es nicht", so der Hobbyforscher. "Wenn ich die andere Hand finde, werde ich auch sie dem Archäologischen Dienst bringen".

Bei Nachgrabungen am Fundort machten die Archäologen weitere Funde. Die Forscher stießen im Frühsommer 2018 auf ein antikes Grab mit Knochen eines erwachsenen Mannes. Im Grab fanden sich eine bronzene Gewandnadel, eine bronzene Spirale (Haarschmuck) sowie Reste von Goldblech, das von der Hand stammen dürfte.