Schauspielerei? "Djokovic macht das seit Jahren!"

Wieder Ärger um Novak Djokovic. Bei den US Open wurde er im Achtelfinale disqualifiziert, weil er eine Linienrichterin mit einem einem Frustschlag am Kehlkopf getroffen hatte. Bei den French Open läuft es besser. Er zog am Mittwoch ins Halbfinale ein. Sein Viertelfinal-Gegner Pablo Carreno Busta beschwert sich nach seiner Niederlage über die Nummer 1 der Welt.

Busta gelang gegen den Djoker der ideale Start. Satz eins ging mit 6:4 an den Spanier. Dann nahm Djokovic ein Medical Timeout. Die Folge: Der Serbe kehrte wie ausgewechselt auf den Court zurück, setzte sich mit 6:2, 6:3 und 6:4 durch. 

Busta: "Das hat mich nicht überrascht. Eigentlich ist es ein positives Signal, wenn er sich behandeln lässt. Es zeigt, dass er verliert und ich gut spiele. Er lässt sich nämlich immer behandeln, wenn er auf dem Platz in Schwierigkeiten steckt."

Der Unterlegene wirft Djokovic Schauspielerei vor: "Das ist schon seit Jahren so: Wenn er hinten liegt, lässt er den Physio kommen. Vielleicht ist es der mentale Druck, der ihn dazu zwingt. Aber eigentlich spielt er ja normal weiter. Ich weiß deshalb nicht, ob er wirklich Schmerzen hat oder ob es mentale Probleme sind. Das müssen Sie ihn fragen."

Becker verteidigt Djokovic

Djokovic war bereits mit einem großen Tape im Nacken auf den Platz gekommen. In Paris herrschen kalte, für die Tennis-Stars unwirtliche Bedingungen. Die Bewegungen von Djokovic wirkten nicht immer flüssig, auch während der Punkte. Das bestätigte auch Djokovic nach dem Match: "Ich habe mich wirklich nicht gut gefühlt. Ich habe den Nacken und einige andere Körperteile gespürt. Aber darüber möchte ich nicht im Detail sprechen. Das hört sich sonst nach Jammerei an", wehrte er sich bei "Eurosport". Sein Ex-Coach Boris Becker verrät, dass Djokovic eine Blockade im Bereich der Nackenwirbel habe.

Busta war übrigens Djokovic' Achtelfinalgegner in New York, also bei der Disqualifikation.

Djokovic spielt gegen Stefanos Tsitsipas um den Einzug ins Endspiel.