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Schauspiellegende Christopher Lee ist tot

Heute Redaktion
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Christopher Lee ist tot. Die Schauspiellegende verstarb am 7. Juni in einem Krankenhaus in London. Die Titelrolle in "Dracula" (1958) hatte den gebürtigen Briten Ende der Fünfziger berühmt gemacht. In jüngerer Vergangenheit brillierte er etwa den Sith-Lord Count Dooku in "Star Wars Episode II" und als Saruman in Peter Jacksons "Herr der Ringe"-Trilogie. Lee wurde 93 Jahre alt.

Christopher Lee ist tot. Die Schauspiellegende verstarb am 7. Juni in einem Krankenhaus in London. Die Titelrolle in "Dracula" (1958) hatte den gebürtigen Briten Ende der Fünfziger berühmt gemacht. In jüngerer Vergangenheit spielte er etwa den Sith-Lord Count Dooku in -Trilogie. Lee wurde 93 Jahre alt.

Christopher Carandini Lee wurde am 27. Mai 1922 in London geboren. Bereits in der Schule sammelte er erste Schauspielerfahrungen und stand als Rumpelstilzchen erstmals auf der Bühne. Nachdem Lee im Alter von 17 Jahren vom Wellington College abgegangen war, arbeitete er als Büroangestellter für verschiedene Londoner Schifffahrtsgesellschaften. 1941 ließ er sich von der Royal Air Force verpflichten und leistete seinen Dienst im Zweiten Weltkrieg.

Film-Monster als Karriere-Push

Zwei Jahre nach Kriegsende begann Lee seine Ausbildung als Schauspieler. 1948 spielte er bereits kleine Nebenrollen in diversen Spielfilmen, so auch in "Die Spiegelgalerie" und "A Song for Tomorrow". Es waren jedoch zwei berühmte Filmbestien, die Lee zum großen Durchbruch verhalfen. 1957 machte er als Frankensteins Monster in "The Curse of Frankenstein" auf sich aufmerksam und ergatterte im Jahr darauf die Titelrolle in "Dracula". Darüber hinaus war Lee auch als "Die Mumie" (1959) zu sehen.

Vor allem die Rolle des Dracula schien Lee wie auf den Leib geschneidert. Hatte Bela Lugosi in den Dreißigern noch als der untote Blutsauger schlechthin gegolten, so war es nun Christopher Lee, den die breite Öffentlichkeit mit schwarzen Capes und Plastikfangzähnen in Verbindung brachte. Lee spielte den Grafen in mehreren Streifen der legendären Horrorschmiede "Hammer Film Productions". Erst Mitte der Siebziger machte der Schauspieler durch eine andere Schurkenrolle weltweit von sich reden.

Bond-Bösewicht

1974 verkörperte Lee im James-Bond-Abenteuer "Der Mann mit dem goldenem Colt" den Profi-Killer Francisco Scaramanga: Der Schurke lockt 007 (Roger Moore) auf eine abgeschiedene Insel, um ihn in ein tödliches Duell zu verwickeln. Spätestens mit dieser Rolle stieg Lee zu Hollywoods Paradebösewicht auf. Zuvor hatte er bereits als Rochefort in "Die drei Musketiere" (1973) und als Fu Manchu in "The Face of Fu Manchu" (1965) in dieser Funktion brilliert. Kleines Detail am Rande: Mit Bond-Schöpfer Ian Fleming war Lee indirekt verwandt - Lees Stiefvater Harcourt George St. Croix war Flemings Onkel.

Edel-Schurke

Trotz zahlreicher Kultrollen stieg Christopher Lee nie in die Hollywood-Elite auf. Oscarehren blieben ihm ebenso verwehrt wie alle anderen großen Auszeichnungen des Film Biz. War Lee in großen Produktion zu sehen, spielte er weiterhin meist den Bösewicht. So stellte er sich auch einer jüngeren Generation von Kinobesuchern vor. In den "Star Wars"-Episoden zwei und drei ("Angriff der Klonkrieger", 2002, bzw. "Die Rache der Sith", 2005) verkörperte er Count Dooku, in den "Herr der Ringe"- sowie den "Hobbit"-Filmen (2001-2014) den bösen Zauberer Saruman. Am Set der "Herr der Ringe"-Filme war Lee der einzige, der J.R.R. Tolkien je persönlich getroffen hatte.

Neben dem Schauspieler-Dasein...

Im Jahr 2001 wurde Christopher Lee zum Commander of the Order of the British Empire ernannt, acht Jahre später zum Ritter geschlagen. Neben seiner Karriere als Schauspieler war er auch als (Opern-)Sänger aktiv. Zwischen 1998 und 2013 brachte Lee vier Alben heraus.

Seit 1961 war die Kinolegende mit der gebürtigen Dänin Birgit Kroencke verheiratet gewesen. Ihre gemeinsame Tochter Christina Erika Lee kam 1963 zur Welt. Christopher Lee verstarb am 7. Juni 2015 in einem Londoner Krankenhaus an Herz- und Lungenversagen.