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Scheitert der Klimagipfel kläglich?

Heute Redaktion
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Bild: Mike Hutchings / Reuters

Da verzweifelt selbst die UN-Klimachefin: Christiana Figueres hat Augenzeugen zufolge in Durban geweint. Sie sollte bei der UN-Klimakonferenz die Frage beantworten, was mit der Erde ohne ausreichenden Klimaschutz geschehen werde. "Die Zukunft der Menschheit steht auf dem Spiel", sagte sie. Es gebe keinen "Plan B, so wie es auch keinen Planeten B gibt".

Da verzweifelt selbst die UN-Klimachefin: Christiana Figueres hat Augenzeugen zufolge in Durban geweint. Sie sollte bei der UN-Klimakonferenz die Frage beantworten, was mit der Erde ohne ausreichenden Klimaschutz geschehen werde. "Die Zukunft der Menschheit steht auf dem Spiel", sagte sie. Es gebe keinen "Plan B, so wie es auch keinen Planeten B gibt".

Die leidenschaftliche Kämpferin für eine rasche Begrenzung der von Menschen verursachten Treibhausgase hofft darauf, dass sich in Durban die Kyoto-Vertragspartner zu einer zweiten Verpflichtungsperiode für das Kyoto-Protokoll und grundsätzlich über ein Nachfolgeabkommen für das bis Ende 2012 geltende Papier einigen. Das gilt europäischen Diplomaten als "zentraler Baustein der internationalen Klimaarchitektur".

Aber genau die sehen andere kurz vor dem Zusammenbruch. "Es besteht die Gefahr, dass hier in Durban der Kyoto-Vertrag zu Grabe getragen wird", sagte der Greenpeace-Klimaexperte Stefan Krug. Immer mehr Staaten gehen auf Distanz zum Kyoto-Protokoll. Russland und Japan haben deutlich gemacht, dass sie sich abkoppeln wollen, falls nicht alle Industrie- und Schwellenländer bei dessen Fortsetzung mitmachen.

Kanada und USA blockieren

Kanada scheint noch einen Schritt weiter zu gehen und schon vorzeitig das Protokoll aufkündigen zu wollen. Die USA lehnen ein Abkommen vor 2020 ab. Vor international verbindlichen Vereinbarungen scheuen sich auch nach wie vor Indien und China. Das in Cancun beschlossene Klimaziel, die Erderwärmung auf unter zwei Grad zu begrenzen, wird angesichts weiter wachsender Emissionen zunehmend unrealistisch.

Viele sind zornig auf die "Blockierer". Manche beschuldigen mehr oder minder offen die Amerikaner der Sabotage. "Manche führen sich hier als Organisatoren der Unverantwortlichkeit auf", formulierte Germanwatch-Politikchef Christoph Bals. Nicht nur Washington, auch Moskau und Ottawa agierten, "als ob sie bewusst Sand in das Getriebe des Klimaschutzprozesses streuen wollten".

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