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Schettino wollte Schuld auf Technik schieben

Heute Redaktion
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Bild: DAPD

Die Reederei Costa Crociere erhebt immer wieder neue Vorwürfe gegen Kapitän Francesco Schettino. Der 52-Jährige soll versucht haben, sich nach dem Unglück herauszureden und wollte der Staatsanwaltschaft eine Geschichte auftischen, wonach ein Stromausfall schuld gewesen sein soll.

Costa Crociere macht nach wie vor den Kapitän allein für die Katastrophe verantwortlich. Geschäftsführer Pierluigi Foschi erhebt schwere Vorwürfe: "Schettino wollte den Staatsanwälten erzählen, dass das Schiff nach einem Stromausfall an Bord gegen die Felsen geprallt sei". Der Kapitän wollte sich demnach mit der Reederei über eine Darstellung der Vorfälle einigen, um sich selbst zu entlasten.

Foschi beruft sich dabei auf Aussagen von Costa Crociere-Krisenmanager Roberto Ferrarini, der nach der Havarie mit dem Kapitän telefonisch in Verbindung stand. "Der Kapitän hat mir nicht berichtet, wie bedrohlich die Lage an Bord war", sagte Ferrarini den ermittelnden Staatsanwälten. Die Gesellschaft will Schettinos Prozess- und Anwaltskosten nicht übernehmen. Der unter Hausarrest stehende Kapitän wurde vergangene Woche von seinem Arbeitgeber suspendiert.

Inzwischen geht die Suche nach Vermissten auf der "Costa Concordia" weiter. Die Wetterlage rund um die Insel Giglio ist günstig, auch für die Experten, die das Abpumpen des Schweröls vorbereiten. Etwa 20 Menschen werden noch vermisst. Bisher wurden 16 Tote geborgen.