Österreich

Schieder zaudert, Ludwig hat zehn Bezirke fix

Heute Redaktion
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Ist die Nachfolge von Michael Häupl schon entschieden? Wohnbaustadtrat Michael Ludwig, der sich fix bewirbt, sammelt immer mehr Anhänger hinter sich.

Eigentlich steht ja Weihnachten vor der Tür und nicht Ostern. Die SPÖ eiert trotzdem herum. Schon letzte Woche hätte es einen Gegenkandidaten zu Ludwig als Häupl-Nachfolger geben sollen. Passiert ist nix und die Zeit drängt. Am 27. Jänner ist Landesparteitag. Wer immer da gegen Ludwig in den Ring steigen will, hat nicht mehr viel Zeit, Verbündete zu finden.

Zug bald abgefahren

Kandidaten gibt es nur mehr zwei: Einer davon ist Bildungsstadtrat Jürgen Czernohorszky, der sich auf "Heute"-Nachfrage aber nicht äußern will. Sein Umfeld sagt: "Er will nicht." Also SPÖ-Klubobmann Andreas Schieder. Er will, mag aber nicht riskieren, gegen Ludwig zu verlieren – und zögert. Das treibt die Genossen in den Wahnsinn. Gewinner des Polit-Mikados – wer sich bewegt, verliert – ist Ludwig. Zehn Bezirke und auch die Gewerkschaft wollen ihn. "Wenn sich nicht flott jemand deklariert, ist der Zug abgefahren", so Ludwig-Gegner.

Schieder: "Geben Sie mir Zeit"

SPÖ-Klubobmann Schieder (48) ist – neben Czernohorszky – als Gegenkandidat zu Ludwig im Gespräch. Hohe Wiener SPÖ-Kreise bedrängen ihn, er solle mit einem Team antreten, um alle Flügel der Partei abzudecken: Gesundheitsministerin Rendi-Wagner für die Bürgerlichen, "Fonds Soziales Wien"-Chef Hacker für die soziale Komponente und einen namentlich nicht genannten Vertreter für den rechten Parteiflügel.

Zehn Bezirke für Ludwig:
4, 10, 11, 13, 15, 17, 19, 21, 22, 23 – immer mehr Bezirksorganisationen stehen hinter Ludwig.

Zu "Heute" sagt Schieder: "Geben Sie mir ein paar Tage." Bis Donnerstag könnte seine Entscheidung fallen. (ck)