Österreich

Schießerei in NÖ - Täter und Polizist tot, ein Verle...

Heute Redaktion
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In Hirtenberg (Bezirk Baden) ist es am Freitag Nachmittag zu einem Schusswechsel gekommen. Der mutmaßliche Täter hat sich dabei selbst erschossen, nachdem er zwei Polizisten schwer verletzt hatte. Einer der beiden Exekutivebeamten verstarb am Samstag. Am Sonntag wurde der überlebende Beamte befragt: »Als wir ihn baten, die Hände hochzunehmen, schoss der Täter«.

Der Polizist Andreas H. (†26) starb Samstagmittag im Krankenhaus Wr. Neustadt. Zu schwer waren die Schussverletzungen, die er tags zuvor in Hirtenberg (NÖ) erlitten hatte – beim Versuch, Familienvater Thomas P. (34) vor dem Selbstmord zu bewahren.

Auch der 34-jährige Täter wurde dabei getötet. Er starb letztlich durch einen Schuss in den Kopf aus seiner Glock 19, den er selbst gesetzt hatte. Das ergab die am Samstag durchgeführte Obduktion. Ebenfalls tödlich waren aber auch zwei Treffer aus den Dienstwaffen der Polizisten. Die Leiche des 34-Jährigen wies insgesamt fünf Schussverletzungen auf.

Dass P. die Pistole mit hatte, wussten Andreas H. und sein Kollege Manfred W. (39, überlebte verletzt) laut Ernst Schuch vom Landeskriminalamt schon, bevor sie ihm gegenübertraten. Schuch: „Anweisungen, in so einem Fall Schutzwesten zu tragen, gibt es nicht. Das könnte einen Selbstmörder provozieren.“ Doch auch Schuch weiß: „Dem Polizisten hätte eine Weste wahrscheinlich das Leben gerettet.“

Selbstmordabsichten

Die Polizei hatte nach ihm gesucht, weil er mit dem Selbstmord gedroht hatte. Außerdem wurde er von der Justiz gesucht. Laut Polizeisprecher Michael Takacs hätte der Mann am 1. Februar in Wiener Neustadt eine Haftstrafe antreten sollen. Da er diesen Termin ignoriert und gegenüber Angehörigen Selbstmordabsichten geäußert hatte, wurden mehrere Orte überprüft, an denen er sich möglicherweise aufhielt.

Zufällige Begegnung

Am Freitag Nachmittag kam es zu einem offenbar zufälligen Zusammentreffen des Gesuchten mit zwei Streifenbeamten, und zwar in einem Waldstück zwischen Hirtenberg und Enzesfeld. Die beiden Beamten wurden von mehreren Projektilen in Brust und Bauch getroffen und in kritischem Zustand von den ÖAMTC-Rettungshubschraubern Christophorus 3 und 9 in Spitäler in Wien und Wiener Neustadt geflogen.

Der ältere der Polizisten, ein 38-jähriger zweifacher Familienvater, befindet sich nicht mehr in Lebensgefahr. Ein Funkgerät, das eine Kugel abfing, dürfte sein Leben gerettet haben. Sein 26 Jahre alter Kollege hatte nicht so viel Glück. Er verstarb am Samstag im Spital in Wiener Neustadt.

Am Sonntag konnte W. erstmals befragt werden. Er sagt: „Als wir P. baten, die Hände hochzunehmen, schoss er auf uns.“ Die Staatanwaltschaft untersucht den Einsatz – und warum die Polizisten keine Westen trugen

(Lisa Steiner, APA/ red)