Wirtschaft

Schieszler prangert "System Telekom" an

Heute Redaktion
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Der ehemalige Controlling-Chef der Telekom Austria (TA) und Kronzeuge in der Telekom-Affäre, Gernot Schieszler, hat in einem Interview mit dem "Report" das "System" rund um das teilstaatliche Unternehmen angeprangert.

Der ehemalige Controlling-Chef der Telekom Austria (TA) und Kronzeuge in der Telekom-Affäre, Gernot Schieszler, hat in einem Interview mit dem "Report" das "System" rund um das teilstaatliche Unternehmen angeprangert.

Nachdem er in der Causa letzte Woche den Kronzeugen-Status zuerkannt bekommen hat, hat Schieszler dem ORF-"Report" ein Interview gegeben. Darin schilderte er unter anderem, wie es bei der Telekom zu kriminellen Handlungen gekommen sei: "Indem der Zweck die Mittel heiligt, in Kombination mit einem System, das nicht nur fördert, sondern auch fordert", so Schieszler.

Kein Tag ohne "Anfragen"

Es sei kein Tag vergangen, an dem nicht aus einem "öffentlichen oder halböffentlichen" Bereich Anfragen gekommen seien. "Es wird vieles gewünscht und das meiste erfüllt", so Schieszler. In der Telekom-Affäre geht es neben Manipulationen des TA-Aktienkurses zugunsten von Telekom-Managern auch um weitere Interessen.

"Es ging um Parteienfinanzierungen, um Förderungen, um Förderungen von Personen, die während ihrer Amtszeit etwas gemacht haben, was dem Unternehmen dienlich war. Man hat halt Institutionen gewogen gemacht", schilderte Schieszler. Dem Einwand des Journalisten, dass das eine nette Umschreibung für Schmiergeldzahlung sei, entgegnete er: "Wenn das die Definition von Schmiergeldzahlung ist, dann war es so."