Österreich

Schiffsexperte ortet Gefahr in Verzug bei Pionierboot

Nach dem gestrigen Urteil beim Bootsunfall von Hainburg (Bruck) ortet Kapitän Gustav Jobstmann weiter „Gefahr im Verzug".

Heute Redaktion
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Gustav Jobstmann ortet Mängel bei Pionierbootstyp.
Gustav Jobstmann ortet Mängel bei Pionierbootstyp.
Bild: Thomas Lenger

Der gestrige Prozess am Bezirksgericht Bruck an der Leitha gegen einen Soldaten, der am 1. September 2018 ein Pionierboot gelenkt hatte und es zu einem folgenschweren Unfall kam, endete mit einer Diversion.

Der langjährige Hochseekapitän und Diplomingenieur Gustav Jobstmann sieht die Schuld aber nicht beim Soldaten allein, sondern auch beim Bootstypen. „Ich habe schon am 19.2.2019 die Richterin darauf hingewiesen, dass für den Unfall ein Konstruktionsfehler des Bootes ausschlaggebend ist", so Jobstmann. „Die Bootsserie (insgesamt 18 Stück, Anm.) wurde zu flach gebaut und ohne genügend Freibord, was sich wiederum negativ auf die Stabilität des Bootes auswirkt", so Jobstmann.

„Mit weiteren Unfällen bei diesem Bootstyp muss gerechnet werden, es besteht somit ,Gefahr in Verzug', wenn dieser Bootstyp weiterhin im Einsatz bleibt", so der erfahrene Kapitän. Sowohl das Bundesheer als auch die Staatsanwaltschaft Korneuburg seien von ihm darüber informiert worden. Laut Jobstmann sei eine einstweilige Verfügung jedoch abgelehnt worden. (wes)