Fussball
Schiri-Ärger: Korruptions-Anzeige gegen Barcelona
In der Causa um vermeintliche Millionen-Zahlungen an das Unternehmen eines Schiedsrichter-Bosses wird der FC Barcelona nun angezeigt.
Wie spanische Medien übereinstimmend berichten, wird die zuständige Staatsanwaltschaft eine Anzeige gegen die Katalanen erstatten. Der Grund ist der Verdacht der Korruption, dem zu Grunde liegen Millionen-Zahlungen des aktuellen spanischen Tabellenführers an ein Unternehmen des ehemaligen spanischen Schiedsrichters und langjährigen Vizepräsidenten des Schiedsrichter-Ausschusses, Jose Maria Enriquez Negreira.
Angebliche Beratungsdienstleistungen
Laut "Cadena Ser" ermittelten die spanischen Behörden bereits monatelang gegen Barca und Negreira wegen des Verdachts der Korruption zwischen Privatpersonen. Negreiras Unternehmen erhielt zwischen 2001 und 2018 insgesamt etwa sieben Millionen Euro. Als Gegenleistung habe es Beratungsdienstleistungen gegeben, erklärten beide Seiten. Negreira soll unter anderem Barca-Spielern erklärt haben, wie sie sich gegenüber Unparteiischen zu verhalten haben. Als der Ex-Schiedsrichter 2018 den Referee-Ausschuss verließ, endeten auch die Zahlungen. Aufzeichnungen über die Leistungen gebe es aber keine, die Spieler seien mündlich beraten worden, rechtfertigte sich der Ex-Schiedsrichter.
Negreira war zwischen 1977 und 1992 als Schiedsrichter in der höchsten spanischen Liga tätig und von 1994 bis 2018 als Vizepräsident in der Schiedsrichter-Kommission vertreten.
Barcelonas aktueller Präsident Joan Laporta wies alle Anschuldigungen weit von sich. "Dass diese Informationen jetzt veröffentlicht werden, wo es gerade so gut läuft, ist kein Zufall. Barca hat noch nie Schiedsrichter gekauft", so Laporta.