Fussball
Schiri-Boss: VAR-Elfer gegen Rapid war falsch
ÖFB-Schiri-Boss Robert Sedlacek räumt ein, dass das Einschreiten des Videoassistenten beim umstrittenen Gegentor von Rapid falsch gewesen sei.
0:2! Salzburg schlug Rapid am Sonntag im Spitzenspiel, blieb auch nach der 8. Bundesligarunde makellos, stürzte die Hütteldorfer in eine tiefe Krise (Jahrtausend-Fehlstart). Der "Dosenöffner" zum späten 1:0 durch Karim Adeyemi war allerdings umstritten.
Dem Elfmeter war ein vermeintliches Foulspiel von Kevin Wimmer am jungen Salzburger vorausgegangen. Adeyemi hatte sich zwischen Wimmer und Ball geschummelt, der Rapid-Verteidiger den deutschen Teamspieler trotz Zurückziehens des Beines noch am Gesäß getroffen. Schiedsrichter Markus Hameter hatte weiterspielen lassen. Der VAR hatte sich eingeschalten. Hameter war zum Monitor gelaufen, hatte seine eigene Entscheidung zurückgenommen, auf Elfmeter entschieden.
Die Reaktionen fielen wild aus. Rapid-Trainer Didi Kühbauer beschuldigte Hameter im "Sky"-Interview, "wieder einmal ein Spiel für Salzburg entschieden zu haben". Das Geld für den VAR solle die Liga sparen und für Hilfsprojekte ausgeben. Sein Gegenüber Matthias Jaissle sprach hingegen von einem klaren Elfmeter für sein Team.
VAR-Einsatz war Fehler
Jetzt schaltet sich Robert Sedlacek ein. Der Vorsitzende der ÖFB-Schiedsrichterkommission gesteht einen Fehler ein. Der VAR hätte nicht eingreifen dürfen, so der Schiri-Boss.
Sedlacek im Wortlaut: "Es gilt, bei der Bewertung dieser Situation grundsätzlich mehrere Faktoren in Betracht zu ziehen: unter anderem, ob der Sturz des Stürmers in direktem Zusammenhang mit dem - zweifellos erfolgten - Kontakt gestanden ist, in welcher Intensität der Kontakt stattgefunden hat, und ob die Wahrnehmung bzw. der Blick des Schiedsrichterteams am Feld in guter Position auf die jeweilige Szene gerichtet war. Gemäß IFAB-Protokoll soll der VAR nur bei klaren und offensichtlichen Fehlentscheidungen des Schiedsrichters eingreifen. Nach intensiver Analyse aller zur Verfügung stehenden Kamerabilder der oben beschriebenen Situation ist der erfolgte physische Kontakt regeltechnisch nicht als klares strafbares Foulspiel zu bewerten."
Sprich: In dieser Szene habe es sich um keine klare Fehlentscheidung des Schiedsrichters gehandelt, der VAR soll aber nur bei einer solchen eingreifen.