Der Jubel kannte keine Grenzen! Im Flutlicht-Spektakel von Schladming raste Gstrein am Mittwochabend auf den dritten Platz, holte damit im letzten Technik-Rennen vor der Heim-Weltmeisterschaft in Schladming sein erstes Karriere- Stockerl, nachdem sich "Ötzi", wie der 27-Jährige im Team genannt wird, zuvor bereits in der Slalom-Weltelite etablierte, viermal in die Top Ten fuhr und damit der Papierform nach eine der größten rot-weiß-roten Medaillenhoffnung ist.
"Der Druck, der auf der ganzen Mannschaft lag, war groß. Dementsprechend waren auch die Freude und die Erleichterung", erklärte Gstrein in der "Tiroler Tageszeitung". Mit seinem dritten Platz und Rang zwei von Teamkollege Manuel Feller durchbrachen die rot-weiß-roten Slalom-Artisten die podestlose Serie der Österreicher – im neunten Saisonslalom.
Gstrein musste 89 Weltcuprennen bestreiten, um erstmals aufs Stockerl zu fahren. "Letztendlich hat es so lange gedauert, wie es eben gedauert hat. Du kannst so etwas nicht erzwingen", betonte "Ötzi", der erklärte, seine Startnummer aufzuheben und sie einmal rahmen lassen zu wollen.
Auffallend ist jedenfalls: Gstrein ging in den letzten Wochen mit ungewöhnlicher Gesichtsbehaarung an den Start, trägt einen Schnauzbart – und fährt plötzlich ganz vorne mit. "So schnell kommt er jetzt nicht ab", schmunzelte der 27-Jährige, klärte auf: "Um die Weihnachtszeit hatte ich einen Vollbart und meine Freundin meinte, ich soll mir einmal einen Schnauzer stehen lassen. Vielleicht hilft´s auch, dass ich schneller fahre. Und irgendwie läuft es seither recht gut."
Nun hat der Tiroler das Saisonhighlight mit dem WM-Slalom fest im Blick, gab sich aber entspannt. "Ich lasse mich auch von einem Großereignis nicht narrisch machen. Im Endeffekt musst du schauen, dass du dein Zeug beisammen hast und dann das Beste auf die Piste bringst", so Gstrein.