Wien

"Schlag ins Gesicht" – Großer Ärger über Wiener Linien

Die Wiener Linien haben eine Verlängerung der Wartzeiten angekündigt. In der Politik sorgt das für teils viel Kritik – wie etwa aus dem Grünen-Lager.

Nicolas Kubrak
Die Wiener Linien haben eine Verlängerung der Wartezeiten angekündigt.
Die Wiener Linien haben eine Verlängerung der Wartezeiten angekündigt.
viennaslide / picturedesk.com

Die Wiener Linien stehen aktuell unter Druck: Ein Generationenwechsel, Personalmangel und fast 300 Krankenstände sorgen für eine angespannte Lage. Um den Fahrplan in den nächsten Wochen und Monaten zu stabilisieren, sei ab 9. Jänner eine Ausdehnung der Intervalle notwendig, heißt es aus dem Unternehmen.

"Schlag ins Gesicht" – Wiener Grüne üben Kritik

Mit dieser Maßnahme zeigen sich vor allem die Wiener Grünen unzufrieden. Mobilitätssprecherin Heidi Sequenz beklagt, dass dies die dritte Verlängerung der Intervalle in zwei Jahren bei Bus und Straßenbahn sei.

Sie spricht von einem "Schlag ins Gesicht" für alle Wiener-Linien-Kunden. Anstatt das Öffi-Netz weiter auszubauen, müsse man einen Abbau bei öffentlichen Verkehrsmitteln hinnehmen, konstatiert sie. "Zwar sollen die Fahrplan-Kürzungen die Wiener Linien wieder verlässlicher machen, doch schon jetzt ist klar, dass das nicht reichen wird. Es wird weiterhin zu Ausfällen mit langen Wartezeiten kommen", so Sequenz.

Autofreie Gleisabschnitte & Co.

Vor allem Flächenbezirke wären von der Maßnahme hart getroffen – dort sei das Angebot schon jetzt gering. "Die Stadt baut um über eine halbe Milliarde eine Autobahn und schafft es währenddessen nicht einmal, die Öffi-Fahrpläne einzuhalten", kritisiert Gemeinderat Kilian Stark, der ebenfalls Grüner Mobilitätssprecher in Wien ist.

In der Aussendung fordern die Grünen als erste Maßnahme die Entfernung von "Bim-blockierenden Parkplätzen" sowie die Schaffung von längeren, autofreien Gleisabschnitten beziehungsweise neuen Ampelschaltungen. Damit wären bis zu 50 Prozent mehr Fahrten bei gleichem Personal möglich, so Stark.

In den Maßnahmen der Wiener Linien seien immerhin auch einige Forderungen der Wiener Grünen enthalten, konstatiert man. Verwiesen wird etwa auf die Verbesserung der Arbeitsbedingungen, die Erhöhung der Einstiegsgehälter, die Anpassung der Dienste und die langfristige Einführung der 35-Stunden-Woche.

FPÖ warnt vor Schulabbrechern

Auch von der FPÖ Wien kommt Kritik. Man zeigt sich unzufrieden, dass die Wiener Linien auch um Personal werben, das nicht über entsprechende Deutschkenntnisse verfügt. Ausländische Schulabbrecher, die zuhause nicht lernbereit seien und keine komplexen Zusammenhänge erkennen könnten, seien als Fahrer von Öffis ein "massives Sicherheitsrisiko", so der Wiener FP-Chef Dominik Nepp.

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