Schlager-Ikone Bill Ramsey mit 90 Jahren gestorben 

Mit Hits wie "Pigalle", "Ohne Krimi geht die Mimi nie ins Bett" oder "Souvenirs, Souvenirs" schrieb der gebürtige Amerikaner in den 1950er- und 1960er-Jahren Schlager-Geschichte. Am 2. Juli ist Bill Ramsey im Alter von 90 Jahren in Hamburg (D) gestorben.

Trotz Schlager-Erfolgen, seine wahre Leidenschaft war der Jazz

Mit 21 Jahren kam Ramsey als Soldat der United States Air Force nach Deutschland. Bereits während dieser Zeit trat er öfters in Jazzclubs auf. So erfolgreich, dass ihn der Musikproduzent Heinz Gietz 1955 für Playback-Aufnahmen für den Musikfilm "Liebe, Tanz und 1000 Schlager" mit Peter Alexander und Caterina Valente engagierte. 

1958 bot ihm Gietz einen Plattenvertrag an, und bereits im Jahr darauf eroberte der "Mann mit der schwarzen Stimme" mit der Single "Souvenirs" die Spitze der deutschen Hitparaden. Der nächste Nummer-1-Hit gelang ihm 1961 mit "Pigalle (Die große Mausefalle)".

Seine Popularität verschaffte ihm außerdem zahlreiche Auftritte bei Film und Fernsehen, wo er als Sänger und in komischen Nebenrollen zu sehen war ("Die Abenteuer des Grafen Bobby", "Café Oriental", "Ohne Krimi geht die Mimi nie ins Bett")

Ab der zweiten Hälfte der 1960er Jahre nahm Ramsey überwiegend englischsprachige Lieder auf und widmete sich in erster Linie wieder seiner Leidenschaft, dem Jazz und dem Blues. Über 30 Jahre moderierte er im Hessischen Rundfunk die Radiosendung "Swingtime". "Keep swinging!" lautet stets seine Empfehlung an seine Hörer. Ab 2005 absolvierte er jährlich ein Wochengastspiel im Wiener Jazzland.

Im Juli 2018 fand sein letztes Konzert in Darmstadt (D) statt. Kurz danach machte der seit Langem mit seiner vierten Frau Petra in Hamburg lebende Ramsey eine Parkinson-Erkrankung öffentlich.