Österreich

Schlägertrupp drohte mit Überfall auf Müller-Filiale

Ein Security soll eine junge Türkin geschlagen haben. Nun steht die Filiale des Drogeriemarkts unter Polizeischutz.

Heute Redaktion
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Der mutmaßliche Übergriff eines Sicherheitsmannes auf eine Kundin in einer Müller-Filiale in Wien-Floridsdorf zieht weite Kreise: Am Tag nach Bekanntwerden der Vorwürfe hat die Landespolizeidirektion Wien den Einzelhändler am Franz-Jonas-Platz unter Polizeischutz gestellt.

Grund ist ein telefonischer Erpressungsversuch: Ein Unbekannter hatte bei Müller angerufen und die Herausgabe des Namens des Securitys gefordert - andernfalls würde ein 20 bis 30 Mann starker Schlägertrupp die Filiale verwüsten, so Polizeisprecherin Irina Steirer gegenüber "Heute".

Der Debatte vorangegangen war eine Konfrontation zwischen einem Ladendetektiv und einer 18-jährigen Türkin sowie deren gleichaltrigen Begleitung. Am vergangenen Donnerstag, so die Vorwürfe aus der austro-türkischen Community, habe der 50-jährige Pole die Frau nach einer Taschenkontrolle zusammengeschlagen. Er soll sie und ihre Begleiterin als "Kopftuchschlampen" bezeichnet haben.

Müller reagierte am Montag auf Facebook: Das Videomaterial der Überwachungskameras zeige, dass der Security attackiert worden sei und sich nur verteidigt habe.

Gegen den Polen liegt eine Anzeige wegen zweifacher Körperverletzung vor, gegen die Türkin der Vorwurf der versuchten Körperverletzung. Die Ermittlungen laufen.

Facebook-Seiten aus Österreich und Deutschland riefen unterdessen zum Boykott gegen Müller auf und kündigten "Guerilla-Aktionen" gegen den Einzelhändler an. (red)

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