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Schlangen-Alarm im Urlaubsparadies Mallorca

Schlangen erobern allmählich die beliebte spanische Urlaubsinsel Mallorca. Hunderte Exemplare schon gefangen.

Heute Redaktion
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Das Urlaubsparadies Mallorca wird von einer "Schlangen-Plage" heimgesucht.
Das Urlaubsparadies Mallorca wird von einer "Schlangen-Plage" heimgesucht.
Bild: Fotolia

"Seit April wurden 200 Schlangen auf der Insel eingefangen. Auf Formentera 600 seit November", sagt Dr. Samuel Piña Fernández, Professor an der Balearen-Universität UIB, dem "Mallorca Magazin" - sogar von einer "Schlangen-Plage" ist die Rede. Zwar seien die Tierchen für Menschen nicht direkt gefährlich, allerdings können die schmerzhaften Bisse zu tiefen Wunden führen.

Rund 200 Fallen wurden deshalb auf der Urlaubsinsel aufgestellt. Die gefangenen Tiere werden eingeschläfert und am Institut von Dr. Piña untersucht.

"Schlangen-Plage" im Nordosten

Auf den Balearen sind fünf Schlangenarten bekannt: Die Kapuzennatter und die Vipernatter waren schon immer hier heimisch, drei weitere Arten - die Eidechsennatter, die Treppennatter und die Hufeisennatter - sind neu und vermutlich durch Pflanzen eingeschleppt. Zwar sind sie für den Menschen ungefährlich, dennoch sind die Bewohner Mallorcas beängstigt.

Immer wieder sollen Anwohner melden, dass sie in ihren Gärten oder auf Feldwegen Schlangen entdecken. "Es wurden Schlangen von bis zu zwei Meter Länge gesehen", erzählt Joan Lliteras, Sprecher der Volkspartie PP der Stadt Artá und erklärt, dass sich viele Bewohner vor den Tieren fürchten würden. Einige sprechen gar von einer "Plage" und meiden deshalb mittlerweile ihren Zweitwohnsitz am Land.

Kampagne des Umweltministeriums

Weil sich die Schlangen in den letzten Jahren so stark vermehrt haben, hat das balearische Umweltministerium eine Kampagne ins Leben gerufen. Diese stellt Informationen zum Thema Schlangen und auch eine Anleitung, wie man die ungewollten Tierchen fangen kann, bereit.

Strengere Einfuhrbestimmungen

Der Schlangenforscher Dr. Piña empfiehlt härtere Einfuhrbestimmungen an Häfen und Flughäfen, so dass die Tiere nicht als blinde Passagiere durch Pflanzen oder andere importierte Ware ins Land gelangen können. Da sie keine natürliche Feinde auf der Insel hat, vermehrt sie sich prächtig.

(red)