Schlangenalarm in Melk - Hanfplantage entdeckt!

Bei einem Brand in Gansbach (Bezirk Melk) hat es am Dienstagabend nicht nur Giftschlangen-Alarm gegeben, auf dem Anwesen ist nach Polizeiangaben auch eine Cannabis-Indoorplantage großen Ausmaßes sichergestellt worden. Der Eigentümer (43) gab an, dass ein für die Aufzucht verwendetes Notstromaggregat Feuer gefangen hatte. Er wurde mit Verdacht auf Rauchgasvergiftung in das Landesklinikum St. Pölten eingeliefert - und angezeigt. Sieben hochgiftige Reptilien sind letztlich eingefangen worden.

Feuerwehr und Polizei waren gegen 18.00 Uhr alarmiert worden. Der Brand betraf laut Sicherheitsdirektion vor allem den Wirtschaftstrakt des Anwesens. Dort befand sich auch ein Schlangenterrarium, wie die Einsatzkräfte erfuhren, das freilich unter der Hitzeeinwirkung geborsten war. Die ausgerückten 85 Mann von sechs Feuerwehren hätten sich daraufhin zurückgezogen, berichtete Franz Resperger vom Landeskommando noch in den Nachtstunden.
Taipan und Kobra

Polizeiangaben zufolge wurden in dem Terrarium zwei Taipan und eine Monokelkobra sowie vier kleine, ebenfalls giftige Bambusottern gehalten. Erhebungen bei der Vergiftungszentrale ergaben, dass im Falle eines Bisses ein Gegenserum nur in München gelagert und verfügbar sei.
In der Folge wurde ein Spezialist "in Bezug auf das Halten und Fangen von Schlangen" ausfindig gemacht, so die Sicherheitsdirektion am Mittwoch weiter. Dem Experten gelang es am späten Abend, nachdem das vom Brand betroffene Objekt rauchfrei war, die Reptilien einzufangen. Ein Tierarzt verfügte laut Polizei, dass die Schlangen die Nacht über bei dem Spezialisten verbleiben sollen.
Polizei entdeckt Indoor-Plantage

Bei den weiteren Erhebungen wurde auf dem Anwesen auch die Indoor-Plantage entdeckt. In einem Lagerraum fanden sich laut Sicherheitsdirektion etwa 550 Setzlinge von zehn Zentimetern Höhe. Auf dem Dachboden, wo auch 28 Beleuchtungskörper hingen, wurden rund 500 Stück 30 bis 90 Zentimeter hohe Cannabispflanzen sichergestellt. In einem gegenüberliegenden Raum waren der Polizei zufolge bereits Vorbereitungen (Beleuchtungskörper, Blumenkisten) für einen weiteren Anbau getroffen.
APA/red.