Steiermark

"Schlauchboot-Pfarrer" darf wieder im ORF predigen

Der Hartberger Gottesmann war nach einer Messe unter dem Motto "Kirche geht baden" für sämtliche Fernseh-Gottesdienste gesperrt worden.

Clemens Pilz
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Pfarrer Josef Reisenhofer während seiner Boot-Predigt
Pfarrer Josef Reisenhofer während seiner Boot-Predigt
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Eine Fernsehmesse im Juli 2021 hatte für den Hartberger Pfarrer Josef Reisenhofer folgen: Der Gottesmann, der auch schon Messen in einer Disco oder einem Beachvolleyball-Platz gehalten hat, ging für die Feier aufs Wasser – er predigte zumindest zeitweise von einem bananengelben Schlauchboot aus. Weil er sich dabei laut Diözese manchen liturgischen Vorgaben widersetzt habe, setzte es für den Pfarrer ein Fernsehverbot. Seine Gottesdienste durften auf Anweisung der Diözese nicht mehr im Fernsehen übertragen werden.

Nun dürften die Differenzen allerdings wieder beigelegt sein. Am Sonntag, 1. Mai ab 10 Uhr, wird Reisenhofer nämlich wieder auf ORF 3 zu sehen sein, bei der Übertragung der Erstkommunion-Messe. Ein monatelanger Gesprächsprozess habe für Klärung gesorgt, berichtet die "Kleine Zeitung" über die Hintergründe.

Gemeinsamer Weg gefunden

"Das Problem lag in der liberalen Wortwahl von Reisenhofer", so der Pressesprecher der Diözese Graz-Seckau, Thomas Stanzer demzufolge über die verordnete Sendepause. "Gemeinsam haben wir aber nun einen Weg gefunden, um Gläubige auch weiterhin am TV-Bildschirm erreichen zu können."

"Zeitgenössische Liturgie" und die Hartberger TV-Messen standen als Tagesordnung an oberster Stelle bei der letzten synodalen Verammlung der Diözese. "Der Entwicklungsprozess geht weiter und wir werden das sensible Thema auch in Zukunft bedacht für alle Pfarren behandeln", heißt es bei der Diözese weiter.