Kärnten

Schlepper als Geisterfahrer - 35 Menschen entdeckt

Der LKW des Lenkers wurde beschädigt und musste daraufhin in die Werkstatt. Dort machten die Mitarbeiter eine erschreckende Entdeckung.

Heute Redaktion
Der LKW-Lenker fuhr falsch auf der A2 in Fahrtrichtung Villach auf.
Der LKW-Lenker fuhr falsch auf der A2 in Fahrtrichtung Villach auf.
Weingartner-Foto / picturedesk.com

Am Mittwoch gegen 14.00 Uhr fuhr ein 68-jähriger türkischer Staatsbürger mit einem LKW mit polnischem Kennzeichen von der Raststation Techselberg falsch auf der A2 in Fahrtrichtung Villach auf. Dadurch wurden die Geisterfahrerkrallen ausgelöst und die Reifen des Fahrzeugs beschädigt. Zudem fingen einige der Reifen Feuer. Daraufhin löschte der Lenker den Brand mit einem mitgeführten Feuerlöscher. Wegen dieses Vorfalls wurden die Beamten der Autobahnpolizeiinspektion Klagenfurt von Zeugen verständigt. Diese klärten den Sachverhalt dann vor Ort und ein Abschleppunternehmen wurde verständigt.

LKW-Lenker und Chef wurden nervös 

Zu diesem Zeitpunkt gab es keine Veranlassung für eine Nachschau in den verschlossenen Sattelauflieger. Der LKW mit Sattelaufhänger sowie der 68-jährige Lenker wurden vom Abschleppunternehmen zu einem Firmengelände in Villach gebracht. Der Auflieger wurde dann am Firmengelände des Abschleppunternehmens ca. 50 Meter von der Werkstatt entfernt abgestellt und die Zugmaschine zur Reparatur in die Werkstatt gebracht. Laut Abschleppunternehmer wurde der LKW-Lenker zu diesem Zeitpunkt sichtlich nervös, da er nicht wusste, was mit seinem Auflieger passieren würde.

Nachdem der Lenker sicher war, dass der Auflieger sicher abgestellt war, rief er seinen Chef an. Der Abschleppunternehmer sagte dem Chef des LKW-Lenkers, dass dieser in einem Hotel übernachten soll und die weitere Abwicklung am nächsten Tag erfolgen würde. Daraufhin wurde auch der Chef sehr unruhig und bat den Unternehmer, das Fahrzeug so schnell wie möglich zu reparieren. Zudem teilte er dem Unternehmer mit, dass sich dieser keine Sorgen um die Bezahlung machen solle, da er seinen Cousin aus Wien mit Bargeld sowie einem neuen Auflieger schicken würde. Der Abschleppunternehmer teilte dem Chef mit, dass er die Abwicklung nicht in der Nacht machen würde und der Cousin am nächsten Tag um 8.00 Uhr kommen könne.

Mitarbeiter hörten Geräusche aus Sattelauflieger

Die Mitarbeiter des Abschleppunternehmens fingen sofort mit den Reparaturarbeiten an. Gegen 21.00 Uhr bemerkte einer der Mitarbeiter plötzlich Geräusche und Stimmen aus dem Sattelauflieger. Durch eine Wärmebildkamera konnte ein Mitarbeiter Bewegungen im Inneren des Aufliegers erkennen. Daraufhin wurde sofort die Polizei verständigt. Der Auflieger wurde dann von Beamten geöffnet, die 35 Personen darin vorfanden. Der 68-jährige Lenker wurde vor Ort festgenommen. Aufgrund des Sachverhalts wurden von den einschreitenden Beamten mehrere Streifen aus Villach und das Landeskriminalamt Kärnten der Amtshandlung hinzugezogen.

Geschleppte 70 Stunden ohne Versorgung

Die 35 Personen, die im LKW entdeckt wurden, waren völlig unterkühlt. Sie mussten mehr als 70 Stunden ohne Versorgung aushalten. Im Bereich des Abschleppunternehmens wurden sie zuerst mit Getränken versorgt und dann von mehreren Polizeistreifen in eine vorübergehende Unterkunft gebracht. Bei den geschleppten Personen handelt es sich um Menschen aus Bangladesch, Nepal und Ägypten. Die weiteren Erhebungen werden vom Landeskriminalamt Kärnten geführt. Die Reiseroute sowie das Zielland werden derzeit noch ermittelt.

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