Österreich

Schlepper auf der Westautobahn festgenommen

Heute Redaktion
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Bild: LPD NÖ

Die Polizei hielt am Donnerstag, gegen 10.30 Uhr, auf der Westautobahn im Gemeindegebiet von Loosdorf einen Kleintransporter zu einer Kontrolle an. Bei dieser Kontrolle wurde festgestellt, dass sich im Laderaum des Fahrzeuges 32 illegal eingereiste Personen befanden.

Die Ermittlungen wurden vom Landeskriminalamt Niederösterreich, Ermittlungsbereich Menschenhandel, übernommen. Bei den umfangreichen Erhebungen konnte festgestellt werden, dass ein 36-jähriger serbischer Staatsbürger und mehrere bislang unbekannte Täter einer kriminellen Vereinigung im Verdacht stehen die rechtswidrige Einreise einer großen Anzahl von Fremden, die nicht zum Aufenthalt im Bundesgebiet berechtigt sind durchgeführt zu haben. Die Kosten für eine Schleppung beliefen sich auf etwa 9.000 Euro pro Person.

Im Rahmen der Ermittlungen und Befragungen konnten dem 36-Jährigen insgesamt zwei Fahrten von Ungarn in Richtung Deutschland zugeordnet werden. Dabei seien insgesamt 56 Personen, darunter Frauen und Kinder, transportiert worden.

Die Transporte wurden mit Fahrzeugen durchgeführt, die nicht zum Transport von Personen geeignet sind. Es
handelt sich dabei um Lieferwagen mit einem geschlossenen Aufbau ohne Fenster. Die geschleppten Personen wurden auf der Ladefläche transportiert. Es gab keine Möglichkeit der Luftzufuhr, keine Möglichkeit sich hinzusetzen oder sich während der Fahrt festzuhalten. Durch die so durchgeführten Fahrten bestand eine erhebliche Gefährdung für das Leben und die Gesundheit dieser Personen. Durch die mehrstündige Fahrt ohne Pausen und ohne Verpflegung beziehungsweise ohne die Möglichkeit ihre Notdurft zu verrichten, wurden diese Personen in einen qualvollen Zustand versetzt, der im gegenständlichen Fall 8 Stunden aufrechterhalten wurde.

Aufgrund des schlechten Allgemeinzustandes der so transportierten Personen wurden Kräfte des Roten Kreuzes hinzugezogen, die die Erstversorgung durchführten. Die 32 illegal eingereisten Personen aus dem Irak, Iran und Syrien, darunter eine Frau und fünf Kinder, stellten einen Asylantrag. Der 36-Jährige wurde über Anordnung der Staatswirtschaft St Pölten in die dortige Justizanstalt eingeliefert.

Bereits am Donnerstag wurden in Sittendorf in der Gemeinde Wienerwald (Bezirk Mödling) 41 illegal eingereiste Flüchtlinge aufgegriffen. Die Männer, Frauen und Kinder waren offenbar von Schleppern auf offener Straße zurückgelassen worden. Das bestätigte die Polizei auf Anfrage des ORF Niederösterreich.