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Schlepper brachten Schiff zum Sinken- 500 Tote

Heute Redaktion
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Bild: (Italian Navy)

Eine schreckliche Tragödie hat sich im Mittelmeer vor Malta abgespielt. Nachdem ein Schiff mit Flüchtlingen gesunken war, werden bis zu 500 Tote befürchtet. Nach ersten Berichten sollen die Schlepper das Schiff absichtlich zum Sinken gebracht haben. Auch vor der lybischen Küste gab es Sonntagabend bei einem ähnlichen Vorfall weit mehr als 100 Tote.

Das teilte die Internationale Organisation für Migration (IOM) am Montag in Rom mit. Demnach berichteten zwei Palästinenser, die am Donnerstag von einem italienischen Frachter gerettet wurden, ihr Flüchtlingsschiff sei vor Malta von den Schleppern versenkt worden. Sie sollen das Schiff also absichtlich zum Untergehen gebracht haben.

Weitere Flüchtlichtlingstragödie bei Lybien

Zuvor hatten die libyschen Behörden von einem weiteren Flüchtlingsdrama im Mittelmeer berichtet. Nach Angaben der Marine sank ein mit etwa 200 afrikanischen Flüchtlingen besetztes Boot am Sonntagabend vor der libyschen Küste östlich der Hauptstadt Tripolis. Nur 36 der Insassen konnten demnach gerettet werden.  "Eine große Zahl von Leichen trieb im Wasser", sagte ein Marinesprecher. "Uns fehlten die Mittel, um die Toten herauszuholen, vor allem, weil es Nacht wurde - wichtiger war, die Überlebenden zu retten."

Immer wieder Unfälle

Im Mittelmeer , die mit wenig seetüchtigen Booten die gefährliche Überfahrt in Richtung Europa versuchen. Seit Anfang des heurigen Jahres sind bisher rund 108.000 Flüchtlinge auf dem Seeweg nach Italien gekommen. Im Vorjahr seien es im gleichen Zeitraum 43.000 gewesen. Schlepper nutzen verstärkt die Wirren der Milizenkämpfe in Libyen, um Migranten aus Nordafrika nach Italien zu bringen. Die Entfernung zwischen Lampedusa und der libyschen Küste beträgt knapp 300 Kilometer.