Österreich

Schlepper: Drahtzieher verhaftet, 58 Kurden weg

Heute Redaktion
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Von jener Schlepperbande, die letzte Woche 64 Kurden nach Östereich gebracht hatte, wurden heute zwei mutmaßliche Hintermänner festgenommen. Die Polizei rechnet mit weiteren Verhaftungen. Von den im Erstaufnahmezentrum Traiskirchen untergebrachten Kurden sind mittlerweile alle geflüchtet. Zwei von ihnen wurden bereits in Deutschland aufgegriffen, vom Rest fehlt jede Spur.

Heute Morgen stürmten Beamte des BKA und des LKA Steiermark zwei Wohnungen in Graz und nahmen die mutmaßlichen Drahtzieher der Schlepperbande fest. Es handelt sich um einen Österreicher mit Migrationshintergrund und einen türkischen Staatsbürger. Sie sollen jene kurdischen Flüchtlinge, die letzte Woche in einem Obsttransporter entdeckt worden waren, über die Grenze nach Österreich geschmuggelt haben.

58 Kurden verschwunden

Die Polizei rechnet mit weiteren Verhaftungen. "Es dürfte in Österreich und in anderen Staaten in nächster Zeit zu weiteren Verhaftungen kommen", sagte Gerald Tatzgern vom Bundeskriminalamt.  Aus Traiskirchen sind mittlerweile alle 58 im Lager untergebrachten Kurden verschwunden. Sechs Flüchtlinge hatten keinen Asylantrag gestellt und sitzen seither in Schubhaft. Zwei der 58 Untergetauchten wurden gestern wieder in Deutschland aufgegriffen. Vom Rest fehlt jede Spur.

"Österreich ist nicht Zielland"

Dass Flüchtlinge die Erstaufnahmestelle Traiskirchen verlassen und weiterziehen, ist nicht ungewöhnlich. Pro Monat verlassen rund 200 Asylwerber die Betreuungsstelle. Für viele ist Österreich nicht das Zielland, häufig versuchen sich die Flüchtlinge weiter nach Deutschland durchzuschlagen. Auch die in Österreich aufgegriffenen Kurden gaben an, nach Deutschland zu wollen.