Österreich

Schlepper pferchten 42 Menschen in Kastenwagen

Heute Redaktion
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Der Hinweis eines aufmerksamen Lenkers legte Freitagabend zwei Schleppern das Handwerk, die unter besonders menschenunwürdigen Bedingungen Flüchtlinge nach Österreich schleppen wollten. Die Polizei fand 42(!) Personen in einem Kastenwagen.

Der Fahrzeuglenker erstattete Freitagfrüh Anzeige, dass vor ihm auf der A 4 ein hellblauer Kastenwagen Schlangenlinien fahre. Eine Streife der Autobahnpolizeiinspektion Schwechat konnte den Transporter mit dem bulgarischen Kennzeichen um 10.15 Uhr schließlich bei einem Kreisverkehr in Rannersdorf anhalten.

Bei der Kontrolle des Fahrzeuginnenraumes und einen Blick durch die Scheibe in den Laderaum bemerkten die Beamten mehrere hockende Personen. Die am Heck befindliche Fahrzeugtür zum Laderaum war mittels "Überfalle", die mit einer zirka 10 cm langen Schraube mit Gegenmutter gesichert war, verschlossen. Die Polizisten mussten erst die Mutter lösen und die Schraube aus der Überfalle entfernen, um überhaupt die Tür zum Laderaum öffnen zu können. 
Kein Wasser, keine Lüftung

Im Inneren des Laderaums befanden sich hockende, stehende und am Fahrzeugboden sitzende 42 Personen ausländischer Herkunft. Im geschlossenen Laderaumbereich befanden sich weder Lüftungsschächte oder Löcher, welche eine Frischluftzufuhr ermöglichten. Die Flüchtlinge waren im Kastenwagen eingepfercht, darunter befanden sich auch Kinder und Jugendliche.

30 Grad im Fahrzeuginneren

Zum diesem Zeitpunkt hatte es bereits über 30 Grad Celsius im Laderaum. Die 42 Menschen waren auf einer Fläche von zirka 6,5 Quadratmetern zusammengepfercht. Um eine Anhaltung durch die Polizei zu verhindern, wurde während der gesamten Fahrt keine Pause eingelegt, die Flüchtlinge mussten ihre Notdurft auf dem Lkw verrichten. 
Die Personen konnten das Schlepperfahrzeug unmittelbar nach der Anhaltung verlassen und wurden vom Rettungsdienst erstversorgt, da schon einige Menschen Kreislaufbeschwerden und Anzeichen einer Dehydrierung aufwiesen.

 

Schlepper festgenommen

Ein 37-jähriger rumänischer Lenker wurde festgenommenen. Er könnte auch mit weiteren Schleppungen in Zusammenhang stehen. Das Schlepperfahrzeug war für die illegalen Fahrten nicht speziell präpariert. Es befanden sich keine Öffnungen, in welche Frischluft in das Fahrzeuginnere zuströmen hätte können.

Die 42 Flüchtlinge, verschiedenste Staatsbürger, wurden erstversorgt und in weiterer Folge dem Kompetenzzentrum Bad Deutschaltenburg überstellt.

 

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