Österreich

Schlepperbande schleuste 250 Flüchtlinge

Heute Redaktion
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Vier mutmaßliche Schlepper stehen am Donnerstag vor Gericht, ihnen wird vorgeworfen 250 Flüchtlinge geschleppt zu haben. Unter ihnen ein 55-jähriger Wiener Taxifahrer, der bis zu 600 Euro pro Fahrt kassiert haben soll. Sogar Flugreisen wurden organisiert.

Zwei junge Syrer (24 und 25), ein Iraker (38) und ein Wiener Taxifahrer (55) stehen am Donnerstag vor dem Wiener Landesgericht. Ihnen wird Schlepperei vorgeworfen, in nicht weniger als 250 Fällen. Als Motiv nennt die Staatsanwaltschaft Geld. "Da sie mit ihrem Einkommen nicht das Auslangen fanden, beschlossen sie, sich durch die Beteiligungen an Schleppungen als Mitglieder einer kriminellen Vereinigung eine zusätzliche Einnahmequelle zu verschaffen", heißt es in der Anklageschrift.

Seit Ende 2014 aktiv

Die vier Männer sollen seit Dezember 2014 als Schlepper tätig gewesen sein. Die beiden Syrer und der Iraker waren Anfang April festgenommen worden. Teilweise persönlich sollen sie Flüchtlinge von Serbien, Tschechien und Ungarn nach Wien transportiert und hier in einer Bunkerwohnung einquartiert haben. Auch von Nickelsdorf seien Schleppungen organisiert worden.

Taxler kassierte bis zu 600 Euro

Der ebenfalls angeklagte 55-jährige Wiener Taxifahrer soll mindestens 14 Fahrten nach Deutschland durchgeführt haben, für die er zwischen 550 und 600 Euro kassierte. Auch in überfüllten Kleintransportern sollen die Menschen - großteils nach Deutschland - gebracht worden sein.

Auch Flüge organisiert

Sogar Flüge sollen in Einzelfällen organisiert worden sein. Dafür wurden Flugtickets organisiert und die Flüchtlinge zum Flughafen Wien-Schwechat gebracht.

Im "Heute.at"-Video spricht der Anwalt eines Angeklagten darüber, dass sich sein Mandant schuldig bekennen und auf ein mildes Urteil hoffen wird. Der Angeklagte habe nur seine Familie aus Nordsyrien nachholen wollen, das erfülle zwar den Tatbestand der Schlepperei, er hoffe aber ob der Umstände auf Milde.