Österreich

Schließungsstreit um Asylwerberheim Saualm

Heute Redaktion
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Das Asylwerberheim auf der Kärntner Saualm wird vorübergehend keine Asylwerber beherbergen. Grund dafür sind Sanierungs- und Adaptierungsmaßnahmen in dem Heim, teilte der Flüchtlingsbeauftragte des Landes Kärnten, Gernot Steiner mit. Das Heim war in der Vergangenheit immer wieder wegen angeblicher Missstände in der Kritik gestanden. Das Flüchtlingsreferat des Landes hatte diese Kritik zurückgewiesen.

Geplant sei die Erneuerung des Heizungssystems und ein Austausch von Fenstern. "Einige der im vergangenen Jahr von der Betreiberin neu eingebauten Fenster müssen ausgetauscht werden, weil bei diesen die Höhenlage nicht berücksichtigt wurde und die Fenster barsten. Die beschädigten Fenster werden nun ausgetauscht, sodass vor den Herbst-und Wintermonaten im ganzen Haus intakte Fenster eingebaut sind", erklärte Steiner.

Während der Renovierungsphase werden die auf der Saualm wohnhaften Asylwerber vorübergehend in anderen Quartieren in Kärnten untergebracht. Wie lange die Renovierungsphase andauern wird, war vorerst unklar. Das im Jahr 2008 vom damaligen Landeshauptmann Jörg Haider als "Sonderanstalt" initiierte Heim, war in den vergangenen Jahren immer wieder in der Kritik gestanden. Zuletzt hatten die Grünen die Schließung gefordert.

Heftige Missstände kritisiert

Kritik kam im Sommer auch von der Volksanwaltschaft. So habe es mehrere Beschwerden gegeben, in denen neben unhaltbaren hygienischen Zuständen, Schimmelbefall und nicht adäquatem Essen auch von Anhaltungen die Rede gewesen sei. Das Flüchtlingsreferat des Landes hatte zuletzt immer betont, dass es keine Missstände auf der Saualm gebe.

SPÖ-Landesrätin Beate Prettner hat die vollständige Schließung des Asylwerberheimes auf der Saualm gefordert. Eine Schließung der "Flüchtlings-Isolierstation" sei sinnvoller als eine Sanierung, erklärte Prettner. Wenn schon nicht aus humanen oder aus Gründen des Respekts vor der Würde und dem gesundheitlichen Wohl jedes Menschen, dann sollte Landeshauptmann Gerhard Dörfler (FPK) die baufällige Isolierungsstation aus selbst für ihn nachvollziehbaren finanziellen Gründen schließen, meinte die SPÖ-Landesrätin. "Die exorbitante Steuergeldverschwendung, die einzig dem populistischen Schüren von Zwietracht dient, ist sofort zu stoppen", sagte Prettner. Dörfler "verpulvere" rund 400.000 Euro jährlich für die Unterbringung einer Handvoll Asylwerber.