Politik

Schluss für Klassen-Wiederholung

Heute Redaktion
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Der Nationalrat hat am Donnerstag die Einführung der modularen Oberstufe beschlossen und dem kostenlosen Nachholen von Bildungsabschlüssen seinen Segen gegeben.

Die Oberstufenreform, die Schülern das Aufsteigen mit höchstens zwei "Nicht Genügend" in die nächste Klasse ermöglicht, wird ab 2013 stufenweise in Österreich eingeführt, mit Beginn des Schuljahres 2017/18 soll sie abgeschlossen sein.

Kern der Neuregelung:

Bei einer negativen Note muss nicht mehr die Klasse wiederholt werden, sondern lediglich das Modul. Bis zur Matura müssen alle Fächer positiv absolviert sein
Ein Aufstieg ins nächste Schuljahr ist in der Modularen Oberstufe mit zwei "Nicht Genügend", nach Beschluss der Klassenkonferenz einmal auch mit drei Fünfern möglich. Ursprünglich hätten Schüler der AHS und berufsbildenden mittleren und höheren Schulen (BMHS) mit drei Fleck automatisch aufsteigen dürfen, nach Protesten aus der ÖVP wurde dies letztlich verschärft.
Das Frühwarnsystem, dh. rechtzeitige Information an Schülern und Eltern bei schlechten Leistungen, wird weiter ausgebaut.
Begabung wird gefördert. Das bedeutet, es wird verstärkt auf die Stärken der Schüler eingegangen. Vorteil: Begabte Schüler gelangen schneller zur Uni-Reife.
Lernziel-Definition ab Ende der 8. Schulstufe: Damit sollen die Schüler verstärkt in ihrer Kritikfähigkeit und kritischen Lesefähigkeit geschult werden.
Künftig kann man Basisbildung und einen Pflichtschulabschluss kostenfrei nachholen. Bei den Bildungsabschlüssen werden von 2012 bis 2014 von Bund und Ländern insgesamt 54,6 Millionen Euro investiert und damit 12.400 Menschen beim Nachholen von Abschlüssen oder dem Erwerb von Basisbildung unterstützt. Pro Person wird die Ausbildung mit maximal 6.600 Euro gefördert. Die Kosten sollen gemäß der nun beschlossenen Bund-Länder-Vereinbarung jeweils zur Hälfte von beiden Seiten getragen werden.