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Schluss nach 50 Jahren – Boeing liefert letzte 747 aus

Nach Verspätungen verlässt am Dienstag die allerletzte Boeing 747, ein Frachtflieger, die Produktionshalle in Everett (USA).

Tschüss Jumbojet – Boeing liefert die letzte Maschine aus.
Tschüss Jumbojet – Boeing liefert die letzte Maschine aus.
Ted S. Warren / AP / picturedesk.com

Eigentlich sollte die allerletzte gebaute Boeing 747 schon im Vorjahr an den Kunden Atlas Air ausgeliefert werden. Es kam aber zu Verspätungen. Jetzt soll die letzte Maschine am 31. Jänner die Produktionshalle in Everett (USA) verlassen, wie "Airlineratings" schreibt. 

FOTOGALERIE: Eine Boeing 727 als Wohnung

Mit der letzten Bestellung geht eine Ära zu Ende. Der Jumbojet schrieb als Passagier- sowie Frachtmaschine Luftfahrtgeschichte. Der mit gut 70 Metern Länge einst größte Passagierjet der Welt hatte seinen Jungfernflug 1969 absolviert, rund ein Jahr später ging das erste Exemplar bei der damaligen US-Fluggesellschaft PanAm in den Liniendienst.

Auch in der Luft wird die 747 ein seltener Vogel

Mit der jüngsten Variante 747-8 (Foto oben), die über ein längeres Oberdeck, neue Tragflächen sowie sparsamere Triebwerke verfügt und Platz für mehr als 600 Passagiere bietet, konnte Boeing aber nur noch bei wenigen Airlines punkten. Inzwischen setzen die meisten Fluggesellschaften auf der Langstrecke auf nicht ganz so große Modelle wie die Boeing-Typen 787 "Dreamliner" und 777 sowie den Airbus A350.

Boeing produzierte insgesamt 1.574 Exemplare des Riesenfliegers. Mit dem Produktionsende wird der Flugzeugtyp natürlich nicht vom Himmel verschwinden, doch auch dort wird die 747 schon lange immer rarer. Die großen US-Airlines United und Delta nahmen die Maschinen schon vor Jahren aus ihren Flotten. Nachdem die Corona-Pandemie 2020 den internationalen Flugverkehr lahmlegte, taten dies auch Qantas und British Airways.

Martinair, die Cargotochter von KLM, kaufte soeben vier Airbus A350 F, um ihre vier Boeing 747 früher als geplant zu ersetzen.