Österreich

Schlüsseldienst-Chef (51) wegen Betruges vor Gericht

Heute Redaktion
Teilen
Der Hauptangeklagte (r.) mit Anwalt Wolfgang Blaschitz.
Der Hauptangeklagte (r.) mit Anwalt Wolfgang Blaschitz.
Bild: salpa

Mehrere Hunderttausend Euro Schaden soll ein 51-jähriger "Unternehmer" angerichtet haben. Er handelte mit Autos, Hüpfburgen, Türschlössern – Hauptsache die Gewinnspanne war hoch genug.

Wegen betrügerischer Krida und anderer Delikte musste ein 51-Jähriger am Montag in Wr. Neustadt auf die Anklagebank. Auch fünf Mitangeklagte, darunter seine Gattin (51) und sein Schwager (47), mussten sich vor Gericht verantworten. Die Mitangeklagten waren jedoch nur Beitragstäter, weil sie vom 51-Jährigen benützt worden waren.

Der vorbestrafte und verschuldete Schlüsseldienst-Unternehmer aus dem südlichen NÖ, der nebenbei auch mit alten Autos, Motorrädern, Microcars, Pellets, Heizungsanlagen, Hüpfburgen und einigen anderen Dingen Geld machte, soll das Finanzamt und einige Gläubiger um mehrere Hunderttausend Euro betrogen haben.

Alte Schrottkisten meldete der 51-Jährige meist auf seine Frau an (Anm.: weil er schon öfters gepfändet worden war), richtete die Fahrzeuge halbwegs her und verkaufte sie teuer. Aus seiner Tätigkeit als Aufsperr- und Schlüsseldienst hat der Angeklagte viel zu wenig Abgaben ans Finanzamt entrichtet. Ein Zeuge fasst es kurz zusammen: "Er hatte hohe Schulden, versuchte halt aus allem Geld herauszuschlagen."

Der Verdächtige wurde in U-Haft genommen, schrieb selbst aus dem Gefängnis noch Briefe an seine Bekannten und Familie. Inhalt: Was bei der Polizei und vor Gericht zu sagen sei.

Bedingte Haft für Ehefrau



Der 51-Jährige zeigte sich vor dem Schöffensenat in Wr. Neustadt teilweise geständig. Sein Anwalt Wolfgang Blaschitz vor Gericht: „Aufsperrdienste sind per se dubios." Eine Bekannte (29) kam mit einer Diversion davon, ein Mechaniker (27) wurde freigesprochen, Schwager und Gattin erhielten je 15 Monate bedingte Haft. Der Prozess gegen den 51-Jährigen wurde auf 11. März vertagt - weitere Zeugen werden im März vorsprechen. (Lie)