Österreich
Schlüsseldienst wollte Politiker abzocken
Wie auch in zahlreichen anderen Fällen, stand jetzt auch Philipp Steinriegler, Politiker aus Guntramsdorf (Mödling), vor verschlossener Haustüre, wäre beinahe einer Schlüsseldienst-Abzocke auf den Leim gegangen.
Sandra S. (23) aus Bruck wurden 550 Euro abgenommen (mehr dazu hier), Perihan E. (40) aus Wr. Neustadt musste 600 Euro löhnen – "Heute" berichtete hier – , jetzt wurde Philipp Steinriegler, Gemeinderat aus Guntramsdorf (Bezirk Mödling), beinahe von einer Schlüsseldienst-Firma aus dem Internet abgezockt.
Lange Wartezeit
Gemeinsam mit seiner Frau und seinem Sohn stand er plötzlich vor verschlossenen Türen, da der Schlüssel kaputt ging.
"Der Not gehorchend neigt man dazu, die Nummer, die am schnellsten im Internet aufscheint, zu wählen", erzählt er. Ein Fehler, wie er rasch bemerkte, denn: Anstatt der versprochenen Ankunft des Mitarbeiters in 20 Minuten, wartete die Familie satte eineinhalb Stunden. "Da war uns recht schnell klar, dass der Dienst nicht seriös war", so der gbbÖVP-Mandatar und Sicherheitssprecher.
Aus diesem Grund rief Steinriegler erneut bei der Firma an, um den Dienst abzubestellen. "Der Techniker wusste von seiner Zentrale nicht mal, dass es eilig war. Man bekommt keine genauen Angaben zur Dauer der Reparatur und den Kosten. Und dann wurden uns sogar Stornogebühren angedroht. Die Höhe erfuhren wir nicht, da wir mit der Polizei drohten", erklärt er.
Rat der Polizei
Als er bei einem anderen Schlüsseldienst anrief, war das Problem rasch gelöst, die Tür wieder geöffnet – zu einem normalen Preis.
"Unter Umständen besteht der Tatbestand des Sachwuchers, der Ausnützung einer Notlage. Bei einer Schlüsseldienst-Abzocke kommt es häufig vor, dass der Mitarbeiter des Schlüsseldienstes droht, die Tür wieder zu schließen, wenn man nicht den von ihm genannten Preis zahlen will. In diesem Fall empfehle ich, ruhig zu bleiben und die Polizei zu verständigen", erklärt Thomas Halwachs von der Exekutive in Guntramsdorf.
(nit)