Österreich

Schmerz, lass nach: Tipps gegen Liebeskummer

Beziehungsexpertin Gabriela Fischer hilft Paaren in der Barbara-Karlich-Show, in ihrer Praxis und ihrem neuen Ratgeber "Liebe@Kummer".

Heute Redaktion
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Das Leben ist kein Udo-Jürgens-Song. Wer sich "Liebe ohne Leiden" wünscht, wie der Sänger seiner Tochter Jenny im gleichnamigen Evergreen, muss hart daran arbeiten. Wie das geht und wann es sich nicht mehr lohnt, verrät Beziehungsexpertin Gabriela Fischer (52) in ihrem neuen Buch "Liebe@Kummer".

Die Wiener Sozial- und Lebensberaterin, seit 17 Jahren unterhaltsame Ratgeberin in der Barbara-Karlich-Show, kennt alle Facetten von Lust und Frust aus der Praxis und aus ihrem eigenen Leben. "Ich vergleiche eine Beziehung gerne mit einem Hausbau. Erst wird aufgebaut. Wenn das Haus fertig ist, muss man es pflegen und immer wieder notwendige Renovierungsarbeiten angehen."

Tausendmal belogen, tausendmal verletzt

Wenn die Partnerschaft jedoch zur Last wird, man betrogen wurde, leidet und verletzt ist, rät Fischer: "Stellen Sie sich folgende Fragen: Will ich bleiben? Wenn ja, kann ich das aushalten? Welche Bedingungen bräuchte ich, um weiterzumachen? Was sollte sich ändern?"

Verzeiht man einen Seitensprung, dann sollte man seinem Partner ganz klar sagen: "Ich brauche jetzt Sicherheit". Dann läutet vielleicht das Handy öfter, man holt den Fremdgänger plötzlich vom Tennis oder Büro ab, aber nur so wird das Vertrauen wieder aufgebaut. Fischer ergänzt jedoch: "Man muss auch an sich selbst arbeiten. Wenn man dem Partner ein lebenslanges Büßerhemd anzieht, kann es nicht funktionieren."

Man sollte in der Beziehung "up-to-date" bleiben, so die Expertin. Es geht darum, dranzubleiben, wie es dem anderen geht, was er braucht und und was man selbst braucht. "Gewohnheit und Selbstverständlichkeit ist der Tod der Beziehung."

Fünf Tipps gegen Herzschmerz

Wenn trotz aller Bemühungen eine Partnerschaft oder Ehe scheitert und der Herzschmerz Überhand zu nehmen droht, hat Gabriela Fischer fünf Tipps, um das Leid zu lindern:

1. Man muss sich vorsagen: Irgendwann tut es nicht mehr weh. Das ist garantiert so. Bei jedem.

2. Rituale, die man mit seinem Ex geteilt hat, wie z.B. allabendliche Telefonate, kann man vorübergehend zu Freunden auslagern.

3. Man soll und darf leiden, aber bitte nicht ewig.

4. Wir wünschen uns den Mann oder die Frau, wie er/sie in der Mitte der Partnerschaft war, nicht am Ende. Es ist die Sehnsucht nach einem Paar, dass es so nicht mehr geben wird.

5. Es gibt vier Stadien des Abschiednehmens, in dieser Reihenfolge: Es nicht wahrhaben wollen, ausbrechende Gefühle, Neuorientierung und Neubeginn. Jede Phase sollte maximal ein halbes Jahr dauern, sonst empfiehlt es sich, einen Therapeuten zu Rate zu ziehen.