Österreich

Schmerzensgeld für zu spät erkannten Tumor

Heute Redaktion
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Weil im LKH Knittelfeld ein Tumor zu spät erkannt wurde, hat eine Obersteirerin vom Landesgericht für Zivilrechtssachen Graz ein Schmerzengeld bekommen. Wie Anwältin Karin Prutsch am Mittwoch mitteilte, habe das Landesgericht für Zivilrechtssachen der Frau 20.000 Euro zuerkannt.

Die heute 43-Jährige hatte seit Ende März 2009 große Schmerzen, war aber mehrmals aus dem Krankenhaus in häuslichen Pflege entlassen worden. „Verdacht auf somatisierte Depression“, lautete die Diagnose. Tatsächlich sei 15 Monate lang ein neuroendokrines Karzinom nicht erkannt und behandelt worden, so der Vorwurf. Mittlerweile ist der Zustand der 43-Jährigen stabil.

Anwältin Prutsch klagte die steirische Krankenanstaltengesellschaft KAGes auf Schmerzengeld - und war erfolgreich. Das Landesgericht für Zivilrechtssachen entschied, dass es nicht dem durchschnittlichen Standard der Medizin entsprochen hat, die Patientin nach Hause zu schicken. Laboruntersuchungen hätten hoch pathologische Werte gezeigt. Es wäre bereits im Sommer 2009 möglich gewesen, die tumorbedingten Veränderungen zu diagnostizieren und eine entsprechende Therapie einzuleiten.