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Schmuggel-Vorwurf: Iran beschlagnahmt Schiff

Heute Redaktion
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Die iranische Revolutionsgarde hat offenbar erneut ein Schiff in der Straße von Hormus beschlagnahmt. Der Besatzung wird Diesel-Schmuggel vorgeworfen.

Elf Crew-Mitglieder wurden laut iranischen Medienberichten festgenommen. Ihnen wird vorgeworfen 250.000 Liter Diesel in die Vereinigten Arabischen Emirate schmuggeln zu wollen. Das berichtet die halbstaatliche iranische Nachrichtenagentur Insa am Montag.

Die Besatzungsmitglieder seien den iranischen Behörden übergeben worden. Das Schiff hatte eine Flagge der Vereinigten Arabischen Emirate angebracht.

Den Mitte Juli ebenfalls in der Straße von Hormus beschlagnahmten Tanker "Stena Impero" will der Iran hingegen wieder freilassen. "Die Untersuchungen sind fast beendet, es bleiben nur noch ein paar wenige bürokratische Schritte, und es scheint, dass das Schiff schon bald freigegeben wird", gab der Außenamtssprecher Abbas Mussawi am Montag laut Nachrichtenagentur Fars bekannt.

Die iranischen Revolutionsgarden hatten das Schiff am 19. Juli aufgrund des Vorwurfs der Missachtung des Seerechts im Persischen Golf aufgehalten. Die britische Regierung vermutete eine Vergeltungsaktion in Bezug auf den Vorfall im britischen Gibraltar.

Angespannte Lage

Dort wurde Anfang Juli ein Supertanker mit Öl aus dem Iran, das für Syrien bestimmt gewesen sein soll, beschlagnahmt. Die Lieferung verstieß den Behörden zufolge gegen EU-Sanktionen. Der Iran drohte daraufhin mit Konsequenzen.

Die Straße von Hormus zählt zu den wichtigsten Seestraßen der Welt. Sie verbindet den Persischen Golf mit dem Indischen Ozean.

Die Lage in der Golf-Region und zwischen den beiden Erzfeinden Iran und USA ist derzeit angespannt. Für die jüngsten Drohnen-Angriffe auf saudiarabische Ölanlagen machen die USA den Iran verantwortlich. Teheran wies die Vorwürfe als "inakzeptabel und völlig unbegründet" zurück.