Österreich

Schnabl zu Heim: Aufgabe von Soko, Rache als Motiv?

Landesrat Franz Schnabl (SP) trat heute vor die Presse und nahm Stellung zum mutmaßlichen Heimskandal und zur "SOKO Heim".

Heute Redaktion
Teilen

Mehrere Missstände in nö. Heimen ("Heute" berichtete) stehen im Raum, der zuständige Landesrat Franz Schnabl gab heute eine Pressekonferenz.

Nur Rachemotiv?

Der Abteilungsleiter für Kinder- und Jugendhilfe (R. Gänger) meinte in St. Pölten: "Es handelt sich dabei um ältere Fälle, drei Jugendliche werden offenbar benutzt, Infos in Medien zu vermischen oder falsch darzustellen. Dahinter könnte ein persönliches Motiv stecken, weil ein Ex-Betreuer mit dem Träger zerstritten ist." SP-Landesrat Franz Schnabl stellte auch die hochkarätige Sonderkommission unter der Leitung von Psychiaterin Gabriele Fischer und Familienrechtsanwältin Simone Metz, vor.

"Die tragischen Darstellungen von Missständen in einer Jugendeinrichtung erfordern vollständige Aufklärung. Sollte sich herausstellen, dass bedenkliche Erziehungsmethoden angewandt wurden bzw. grausame Einzeltaten geschehen sind, sind diese bedingungslos zur Verantwortung zu ziehen", so Landesrat Franz Schnabl. Nun gelte es aber, besondere Sensibilität an den Tag zu legen und darauf zu achten, dass die Aufarbeitung nicht zu Retraumatisierungen führe. Dafür, politisches Kleingeld zu wechseln, eigne sich eine so sensible Materie definitiv nicht – für parteipolitische Profilierung in einem Bereich, in dem das Kindeswohl über allem steht, zeige Landesrat Schnabl „null Verständnis".

Aufgaben der Soko

Die Kommission habe im Groben vier Hauptaufgaben, erläuterte Schnabl dazu am Montag. Zu allererst wäre die Sichtung von Informationen und Unterlagen durchzuführen und in eine Sachverhaltsdarstellung an die Staatsanwaltschaft münden zu lassen. Zum Zweiten solle eine Hotline direkt in der Anwaltskanzlei eingerichtet werden – dorthin sollen, an besonders geschultes Personal, unter vollständigem Anonymitätsschutz, Hinweise gerichtet werden können und der weiteren Bearbeitung zugeführt werden. Weiters obliegt der Kommission die Evaluierung der Kontrollberichte und zuguterletzt auch die des Kontrollsystems.

(Lie)

Picture