Österreich

Schnee-Prognose reichte nicht für Rodelstraße!

Heute Redaktion
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Bild: Sabine Hertel

Enttäuschung machte sich am Sonntag bei den Kids breit, die in die Meidlinger Rodelstraße in der Schwenkgasse kamen. Trotz weißer Pracht (sieben Zentimeter Schnee blieben liegen) blieben die Balken in der beliebten Rodelstraße oben. Warum? "Heute" fragte nach.

Enttäuschung machte sich am Sonntag bei den Kids breit, die in die Meidlinger Rodelstraße in der Schwenkgasse kamen. Trotz weißer Pracht (sieben Zentimeter Schnee blieben liegen) blieben die Balken in der beliebten Rodelstraße oben. Warum? "Heute" fragte nach.
Trotz ganzer sieben Zentimeter Schnee fuhren am Sonntag auf der Meidlinger Rodelstraße in der Schwenkgasse Autos statt Rodeln. Der Winterdienst räumte den Straßenzug zwischen Tivoligasse und Hohenbergstraße einfach! Auch die zweite Rodelstraße am Ulrichsplatz (Neubau) wurde am Sonntag geräumt. Nach der "Heute“-Story gingen die Wogen hoch. Leser meldeten sich zu Wort, schrieben: "Die armen Kinder“ und "Dieses 'Theater' gibt es jedes Jahr. Erst nach dem zweiten Schneefall im Winter ist vielleicht  eine Benützung möglich. Die Verkehrszeichen sind reine Verschwendung".

Wettervorhersage entscheidet über Sperre

"Heute" fragte nach. Wer glaubt, Schnee reiche für die Sperre der Rodelstraße, irrt. Zuvor ist Vorplanung nötig. Konkret: Die Wetterprognose von Donnerstag entschied über die Räumung am Sonntag. Ablauf: Am Donnerstag vor dem Feiertag lautete die ZAMG-Vorhersage fürs Wochenende: Fünf Zentimeter Schnee. "Für die Ausnahmeregelung ist eine Prognose von zehn Zentimetern nötig", so ein MA28-Sprecher. Nur wenn eine solche bei der MA48 einlangt, werden die MA28, von dieser Bezirk und Polizei informiert. Stimmen alle zu, räumt die MA48 nicht und stellt Strohballen auf.

Rodelstraße stand schon knapp vor dem Aus

Seit Jahrzehnten freuen sich die Meidlinger Kids, wenn es schneit, auf die beliebte Rodelstraße in der Schwenkgasse. Im Jahr 2011 stand die Ausnahmeregelung, bei der ein Straßenstück für den Autoverkehr gesperrt wird, schon einmal vor dem Aus. Der Grund: Bei der Stadt Wien wollte niemand bei möglichen Unfällen haften. Zum Verständnis: Drei Magistratsabteilungen sind für die Rodelstraße zuständig: Die MA48 (Winterdienst, Straßenreinigung) die MA 28 (Straßenverwaltung) und die MA65 (Rechtliche Verkehrsangelegenheiten). 2011 wollte niemand die Haftung übernehmen, falls etwas passiert. Denn: Wenn sich ein Kind verletzte, hafte derjenige, der die öffentliche Straße zur Rodelstraße erklärt habe, hieß es damals.

Nach 50 Jahren Rodelvergnügen gab es einen Aufschrei unter den Anrainern. Mit einer Bürgerinitiative protestierten die Meidlinger gegen das Aus für die Rodelstraße. Mit Erfolg: Die Magistratsabteilungen sprachen sich ab. Die Haftungsfrage ist seither geklärt: Eltern haften für ihre Kinder.

Jetzt muss nur noch Frau Holle mitspielen – und endlich die nötigen zehn Zentimeter Schnee bringen!