Österreich

Schnee und Schaulustige: 66 Autos ineinander verkeilt

Heute Redaktion
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Auf der Westautobahn (A1) in Niederösterreich hat es am Sonntagnachmittag gleich serienweise gekracht: Zwischen Amstetten West und Oed waren in beiden Fahrtrichtungen insgesamt 66 Fahrzeuge in Unfälle verwickelt. 17 Menschen wurden verletzt. Gründe für die Unfälle waren ein plötzlich einsetzender Schneesturm und die üblichen Schaulustigen.

In Richtung Salzburg wurde die A1 bei Amstetten gesperrt, Richtung Wien konnte zeitweise nur der Pannenstreifen befahren werden. In beiden Richtungen bildeten sich umfangreiche Staus.
Im Bereich der Unfallstelle hatte am Nachmittag - nach strahlendem Sonnenschein - ein starker Schneeschauer eingesetzt. Verringerte Sicht sowie überhöhte Geschwindigkeit dürfte dazu beigetragen haben, dass es zu den Massenkarambolagen kam. 

Kracher am Telefon zu hören

Bei der Feuerwehr war um 15.58 Uhr der Notruf eines Augenzeugen eingegangen, der einen Auffahrunfall in Fahrtrichtung Wien meldete, so Franz Resperger, Sprecher des Landesfeuerwehrkommandos NÖ.

Noch während des Telefonats war im Hintergrund ein Krachen zu hören, als weitere Autos auffuhren.

Schaulustige verursachten weitere Unfälle

In der Folge kam es durch Schaulustige, die ihre Geschwindigkeit verringerten, auch in Fahrtrichtung Salzburg zu einem Unfall mit mehreren Beteiligten. Die Unfallzone erstreckte sich über mehr als 200 Meter. Die Westautobahn war in Fahrtrichtung Salzburg gut fünf Stunden lang gesperrt.

Einsatzzelt auf Autobahn errichtet

Ein Großeinsatz lief an, an dem fünf Notarzt-Teams, einschließlich der ÖAMTC-Notarzthubschrauber Christophorus 10 und 15, sowie acht Rettungsteams und vier Feuerwehren mit 65 Einsatzkräften beteiligt waren. Die Feuerwehr errichtete auf der Autobahn ein Schnelleinsatzzelt, um Verletzte untersuchen und Maßnahmen für ihre weitere Versorgung treffen zu können.

Tee und Nahrung für Autofahrer

Unverletzt gebliebene Personen, deren Autos jedoch demoliert worden waren, wurden zum Feuerwehrhaus nach Amstetten gebracht. Dort wurden sie mit Tee und Nahrung versorgt und warteten auf die Abholung durch Freunde und Familienangehörige. In den Serienunfall waren auch zwei Pkw verwickelt, die auf Anhängern sehr teure Sportpferde transportierten, schilderte Resperger. Feuerwehrleute halfen beim Umladen der Tiere, die den Unfall unverletzt überstanden.

Stundenlanges Aufräumen

"Mit 20.00 Uhr hat die Feuerwehr die Arbeit beendet", berichtete Resperger. Am Abend standen noch einige Wracks am Pannenstreifen. Sie sollten von privaten Abschleppdiensten abtransportiert werden. Drei Schneepflüge standen bereit, um nach Abschluss der Arbeiten die Fahrbahn vom Schnee zu säubern.

Die A1 war nach den Serienunfällen erst gegen 21.30 Uhr auf allen Fahrspuren wieder frei befahrbar. Der noch vorhandene Reststau löste sich erst in den späten Abendstunden auf.