Österreich

Schneeberger: "Wir sind nicht erpressbar"

Heute Redaktion
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Er ist ständig auf Achse. Mein Auto ist mein Büro und Schlafzimmer, sagt Klaus Schneeberger. Für das Heute-Interview wählte der VP-Klubchef aber das Regierungsviertel in St. Pölten als Kulisse. Der Wiener Neustädter erklärt, warum er das Fußballstadion-Projekt von Frank Stronach für sittenwidrig hält, die SP mehr Speerspitzen als Kanten hat und er keine Zentralschulen wie in Wien möchte.

Heute: Sind Sie als Wiener Neustädter ein Anhänger des Fußballvereins Magna?
Schneeberger: Ich bin kein Fan von synthetischen Vereinen. So sehr ich es Wiener Neustadt wünsche und Fußballfan bin: Es ist unverständlich, dass Magna ein Stadion um 30 oder 40 Millionen Euro baut in Zeiten, wo Mitarbeiter in Kurzarbeit sind und auf Teile ihres Salärs verzichten müssen. Das ist die Marotte von Frank Stronach.
Was zählen Sie politisch zu Ihren größten Erfolgen?
Das Persönlichkeitsrecht in Niederösterreich. Das hat die Parteien gezwungen, gute Persönlichkeiten aufzustellen.
Sie liegen mit der SP im Dauer-Clinch. Verträgt die Volkspartei keine Kritik mehr?
Es hat auch unter Heidemaria Onodi Auseinandersetzungen gegeben. Unter Onodi hatte die SP zu wenig Kanten. Jetzt gibt es eine Person, die mehr Porzellan zerschlägt, als es der Sache dienlich ist. Der Vorteil ist, dass wir die absolute Mehrheit haben. Wir verhandeln, aber wir sind nicht erpressbar.
Lässt es sich verhindern, dass der Bund Schulstandorte einspart?
Sparen - ja, aber nicht auf Kosten der Regionen. Wir können mehrere Schulen unter eine Direktion stellen. Wir können die Lehrer pendeln lassen. Aber wir müssen die Standorte halten. Der Bund hat einen anderen Zugang. In Wien kann man locker von einem Bezirk zum anderen kommen. Wenn wir in Annaberg die Volksschule schließen, müssen die Kinder mindestens eine halbe Stunde länger auf Achse sein. Dagegen wehren wir uns mit Händen und Füßen.Elisabeth Czastka