Österreich

Schneechaos: Tourengeher tot aus Lawine geborgen

Heute Redaktion
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Bild: FF St. Anton am Arlberg

Nach einem Lawinenabgang war Vorarlberg von der (österreichischen) Außenwelt abgeschnitten. Arlbergschnellstraße und Bahnstrecken sind gesperrt, weshalb 120 Zugreisende auf den Bahnhöfen Bludenz und Feldkirch festsitzen.

Schneechaos im Westen: In der Steiermark blieb ein Nahverkehrszug im Schnee stecken. Nach einem Lawinenabgang war Vorarlberg von der (österreichischen) Außenwelt abgeschnitten. In St. Christoph/Arlberg hat eine Lawine eine Hotelzufahrt verschüttet. Und in ganz Österreich werden Verschüttete in den Skigebieten gemeldet.

Ein Skitourengeher ist am Donnerstag bei einem Lawinenunglück auf dem Zirbitzkogel in der Obersteiermark (Bezirk Murtal) ums Leben gekommen. Der Tote wurde am frühen Abend von den Suchmannschaften gefunden, wie die Polizei bekanntgab.

Der Unfall selbst war nicht beobachtet worden. Alpinpolizisten hatten im Zuge einer Übung am Nachmittag Spuren gesichtet, die direkt in einen Lawinenkegel hinein, aber nicht mehr heraus führten. Weil man befürchtete, dass eine Person unter den Schneemassen befinden könnte, wurde eine Suche eingeleitet. Rund 80 Kräfte von Alpinpolizei und Bergrettung waren mit einigen Suchhunden im Einsatz. Gegen 18.30 Uhr stießen die Suchtrupps schließlich auf die Leiche des Mannes, dessen Identität vorläufig nicht bekannt war.

Die zweite Suchaktion in der Obersteiermark im Bereich des Mugel (Bezirk Leoben) war in den Abendstunden noch im Gange. Hier wurde nach einem 56-jährigen Alpinpolizisten gesucht, der gegen 13.30 Uhr vor den Augen seiner Frau von einem Schneebrett mitgerissen und verschüttet worden war.

Lawine ging vor Hotel ab

Eine Lawine verschüttete eine Hotelzufahrt in St. Christoph am Arlberg im Tiroler Bezirk Landeck. Von den Schneemassen dürfte niemand getroffen worden sein. "Es wurde mehrmals sondiert", teilte ein Polizist mit. Rund 60 Mann der Bergrettung und der Freiwilligen Feuerwehren sowie Suchhunde waren beim Einsatz an Ort und Stelle.

Die Schneemassen hatten sich kurz nach 9.00 Uhr von einer Böschung gelöst und die Hotel-Zufahrtsstraße auf einer Länge von rund 40 Metern und zwei Meter Höhe verschüttet. Schon kurz nach dem Zwischenfall hatte die Leiterin des Alpenhotels St. Christoph, Elisabeth Wechselberger, beruhigt: "Alle Hotelgäste und Mitarbeiter sind im Haus." Die Zufahrt sei rund 100 Meter vom Gebäude entfernt. Der Verkehrsweg soll nun geräumt werden.

Zug blieb stecken

Eine Garnitur der Deutschen Bahn ist Mittwochabend auf der Strecke zwischen Lähn und Bichlbach im Tiroler Bezirk Reutte in den Schneemassen steckengeblieben. "Im Zug befanden sich sieben Fahrgäste. Sie wurden evakuiert und mit Taxis nach Ehrwald gebracht", teilte ÖBB-Sprecher Rene Zumtobel mit. Erst im Laufe des Donnerstags konnte die Garnitur mit Hilfe eines Schneepflugfahrzeugs befreit und im Anschluss abgeschleppt werden.

Neuschnee, Wind und Lawinen haben auch in der Obersteiermark für massive Verkehrsbehinderungen gesorgt. Mehrere Hauptstraßen waren gesperrt, einige Orte nicht erreichbar. Arg betroffen waren die ÖBB, die den Schienenverkehr im Ennstal und im Salzkammergut sowie den Postbus-Verkehr im Gesäuse vorübergehend einstellen mussten. Bei Mandling blieb ein Nahverkehrszug stecken.

Salzburg: Lawine auf Wohnhaus

In Maria Alm im Pinzgau traf eine Lawine die Rückseite eines Wohnhauses, laut Landeswarnzentrale sind dabei keine Personen verletzt worden. Der Sturm und die Schneefälle klangen zwar ab, dennoch waren Fahrbahnen vereist oder mit Schnee bedeckt. Auf der Tauernautobahn (A10) kam es im Bereich Werfen im Pongau wegen Eisglätte zu mehreren Unfällen.

Wetter-Chaos auch in der Steiermark

Neuschnee, Wind und Lawinen sorgen auch in der Steiermark für massive Verkehrsbehinderungen. Mehrere Hauptstraßen waren gesperrt, einige Orte nicht erreichbar. Arg betroffen waren die ÖBB, die den Schienenverkehr im Ennstal und im Salzkammergut sowie den Postbus-Verkehr im Gesäuse vorübergehend einstellen mussten. Bei Mandling blieb ein Nahverkehrszug stecken. In Graz gab es erstmals in diesem Winter richtig Schnee, was sich u.a. in Verspätungen im öffentlichen Verkehr niederschlug. Die Salzkammergut-Bahn musste schon Mittwochabend wegen Lawinengefahr gesperrt werden.

Polizist verschüttet

Bei einem Lawinenabgang im Bereich des Roßeck - Silberbrunngraben (im Bereich der Mugel, Bezirksgrenze Leoben - Bruck a d M) wurde am Nachmittag ein Polizeibeamter, der mit seiner Gattin eine Tour unternahm, verschüttet. Seine Gattin begann sofort nach dem Unglück mit der Suche und verständigte die Einsatzkräfte.

Lawinengefahr "groß"

Die Lawinengefahr wurde als groß (Stufe 4 auf der fünfteiligen Gefahrenskala) eingestuft. Nach Angaben der Exekutive ging am Mittwochabend gegen 20.30 Uhr ein etwa 20 Meter langes Schneebrett auf die Arlberg-Schnellstraße (S16) zwischen der Raststätte Klösterle und dem Langener Tunnel ab. Die Straße wurde etwa einen Meter hoch verschüttet, dabei wurde auch ein Pkw leicht beschädigt. Eine Person wurde zur Beobachtung ins Krankenhaus eingeliefert. Um 21.45 Uhr wurde die S16 ab Wald am Arlberg aus Sicherheitsgründen gesperrt, ist aber inzwischen wieder offen.



+++ 7-Tages Prognose +++


Die S16 Arlbergschnellstraße und Bahnstrecken waren gesperrt, weshalb 120 Zugreisende auf den Bahnhöfen Bludenz und Feldkirch festsaßen. Die ÖBB konnten unterdessen einen Schienenersatzverkehr mit Bussen einrichten, da die S16 nun wieder befahrbar ist. Die Sperre der Bahnstrecke jedoch dauert noch an, auch zahlreiche Straßen sind in Vorarlberg weiter nicht befahrbar.

Auch in Tirol, Salzburg und in Oberösterreich mussten zahlreiche Straßen aus Sicherheitsgründen gesperrt werden. In Oberösterreich war der Koppenpass nach einem Lawinenabgang gesperrt, Pyhrnpass und Hengstpass wegen der Gefahr durch die großen Schneemassen ebenfalls. Weil die Pass Gschütt Straße (B166) zwischen Gosaumühle und Gosau nicht für den Verkehr freigegeben wurde, war Gosau nur mehr über Salzburg erreichbar - Lkw über 3,5 Tonnen brauchten für diese Strecke zudem Schneeketten. Auch einige Landesstraßen blieben vorübergehend gesperrt.

In Salzburg wurden um.