Wirtschaft

Schock-Bilanz: Hypo baut 1,67 Mrd. Euro Verlust

Heute Redaktion
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Die Halbjahresbilanz der Krisenbank Hypo Alpe Adria hat alle bösen Erwartungen übertroffen. Per Ende Juni meldet das notverstaatlichte Geldinstitut einen Konzernverlust von 1,67 Mrd. Euro. Grund sind Abschreibungen vor Umwandlung in eine Abbaufirma und Wertberichtigungen vor dem Verkauf der Balkan-Banken.

Erst vor knapp fünf Monaten hatte die Bank für 2013 einen Rekordverlust von 2,748 Mrd. Euro im Einzelabschluss und von 1,86 Mrd. Euro im Konzern gemeldet. Die Bilanz 2013 konnte heuer im April nur nach einem weiteren Kapitalnachschuss von 750 Mio. Euro geschlossen werden. Schon zum Halbjahr 2013 konnte die Bank nur dank eines Steuergeldeinschusses bilanzieren.

Milliarden an Steuergeld

In Summe hat der Staat bis zum heurigen Frühjahr 4,35 Mrd. Euro an Kapital in die Bank eingeschossen, dazu kamen 1,2 Mrd. Euro Haftungen. Noch weitere Steuermilliarden wird der Abbau der faulen Kredite und Assets in der Verwertungsgesellschaft kosten. Das wird aber erst in einigen Jahren ersichtlich sein.

Am Freitag ist Hauptversammlung. Da steht die formale Gründung der nach dem Sondergesetz einzurichtenden Holding für die Abbaueinheit an, ebenso die Herauslösung der Italien-Tochter aus dem Konzern. Noch laufende Abstimmungen zu personellen Besetzungen sollen bis dahin fertig sein.

Kein neues Geld mehr nötig

Zur Abdeckung des Bilanzlochs per Ende Juni 2014 ist diesmal kein frisches Staatskapital nötig, die Bank wird als solche ab Herbst nicht mehr fortgeführt, und die jetzt zum Stichtag Juni klaffende Unterkapitalisierung ist schon jetzt kein Problem mehr. Da ist man - wie es heißt - mit dem aus dem Schneider.

Anstelle der Steuerzahler halten in dem Fall die vom Schuldenschnitt betroffenen Nachranganleihe-Gläubiger dafür her. In Summe geht es um Papiere für 1,6 Mrd. Euro, die wertlos wurden bzw. werden - die Hälfte davon von der Ex-Hypo-Konzernmutter BayernLB. Gegen .

Beim Kernkapital lag die Hypo wegen der tiefroten Zahlen zur Jahresmitte jetzt nur bei 4,1 Prozent, was eine Unterdeckung von 276 Mio. Euro bedeutete, im Einzelinstitut waren es gar nur 1,5 Prozent (Unterdeckung: 490 Mio. Euro).

Immerhin ist das ganze Hypo-Debakel nicht mehr das Problem von , der u.a. als Finanzminister das Handtuch geworfen hat.

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