In einer Firma in Rankweil (Vorarlberg), die chirurgische Instrumente reinigen und aufbereiten, kam es zu einer Beschwerde seitens der Belegschaft. In der Männerumkleide wurde nämlich eine Kamera platziert, von der niemand gewusst haben soll. Die Angestellten befürchten jetzt geheime Videoüberwachungen.
Ein Mitarbeiter der MPAV meldete sich entsetzt bei "Heute". Er möchte anonym bleiben und erzählte davon, dass es seit Monaten eine Überwachung und Mobbing in der Firma geben soll und sich die Angestellten nicht zu helfen wissen.
Im Umkleideraum wurde unter den Kästen eine Kamera installiert. Laut den Bediensteten sei dies komplett unverhältnismäßig. Außerdem herrscht Entsetzen darüber, dass der Betriebsrat gegen ihren Willen dem zugestimmt habe und sie nicht einmal darüber informierte. Außerdem erklärte er, dass sie nun Angst haben, auch an anderen Stellen ebenfalls beobachtet zu werden.
Auf "Heute"-Anfrage bei MPAV meldete sich der Geschäftsführer Stefan Kornmayer zu Wort. Seinen Angaben zufolge wurde die Kamera kurzfristig für zweieinhalb Wochen in der Männerumkleide in Bodennähe platziert. Grund dafür waren offenbar wiederholte Vandalismus-Vorfälle.
Ebenso berichtete er davon, dass es Mobbing-Vorfälle gegen einen Mitarbeiter gab und dass auch absichtlich Unternehmenseigentum gestohlen wurde. Durch das Filmen der Schuhe sollte derjenige dann enttarnt werden. "Die Maßnahme sollte zum Schutz des schikanierten Mitarbeiters dienen", so der Geschäftsführer gegenüber "Heute".
Grundsätzlich ist eine Videoüberwachung am Arbeitsplatz verboten, es sei denn, es gibt ein berechtigtes Interesse des Arbeitgebers wie zum Beispiel einen Diebstahl. Bei der MPAV soll der Betriebsrat über die Kameras in Kenntnis gesetzt worden sein. Laut Arbeiterkammer muss dieser nämlich solchen Maßnahmen zustimmen. Kornmayer bestätigte gegenüber "Heute", dass die Kamera nach erfolgter Analyse abmontiert und das Videomaterial gelöscht wurde. Weitere Videogeräte soll es jedenfalls keine geben.