Oberösterreich

Schock nach Nazi-Tattoo in Freibad – das passiert jetzt

Die Aufregung war groß: Der Besucherin eines Freibades war bei einem Mann ein Nazi-Tattoo aufgefallen. Der Gast wurde ausgeforscht und nun angeklagt.

Tobias Prietzel
Der Beschuldigte (32) befindet sich in der Justizanstalt Ried. Jetzt wurde Anklage gegen ihn erhoben.
Der Beschuldigte (32) befindet sich in der Justizanstalt Ried. Jetzt wurde Anklage gegen ihn erhoben.
Picturedesk

Nach Bekanntwerden des Vorfalls in Braunau (Geburtsort von Adolf Hitler; Anm.) wurde umgehend Kritik an der Polizei laut: Die Frau hatte Alarm geschlagen, die Beamten waren jedoch nicht ins Freibad gegangen. Sie forderten lediglich den Bademeister auf, den Verdächtigen vor den Eingang zu bringen.

Der Mitarbeiter konnte den Mann aber nicht finden. Daraufhin fuhr die Streife unverrichteter Dinge wieder weg.

Von der Polizei hieß es hingegen, mehrere Personen hätten versucht, den Tätowierten an Ort und Stelle ausfindig zu machen. Das sei aber nicht mehr gelungen. Die Beamten hätten draußen gewartet, um mit ihrer Uniform keine zusätzliche Aufmerksamkeit zu erzeugen, so die Argumentation.

Kritik an der Polizei

Nach breiter öffentlicher Entrüstung und medialer Berichterstattung kam die Sache deutlich in Bewegung: der mutmaßliche Täter wurde schließlich vom Landesamt für Verfassungsschutz und Terrorismusbekämpfung ausgeforscht. Es handelt sich um einen 32-Jährigen aus dem Bezirk Braunau mit einschlägigen Vorstrafen.

Die Staatsanwaltschaft Ried ordnete seine Festnahme an. Er befindet sich seitdem in der Justizanstalt Ried im Innkreis. Jetzt wurde Anklage wegen Wiederbetätigung gegen den Mann erhoben. Wann der Prozess stattfindet, steht noch nicht fest.

Ergebnisse der internen Ermittlungen

Die oberösterreichischen Grünen warten unterdessen auf die Ergebnisse der internen Ermittlungen. "Die Exekutive ist ein zentraler Pfeiler im Kampf gegen den Rechtsextremismus", betont die zuständige Sprecherin Anne-Sophie Bauer. "Deshalb muss geklärt sein, was an jenem Tag tatsächlich passiert ist."

Die Polizei dürfe im Kampf gegen den Rechtsextremismus nicht in Erklärungsnot kommen, so Bauer. "Es ist deshalb im eigenen Interesse der Exekutive, diese Causa vollständig zu klären."

1/56
Gehe zur Galerie
    <strong>04.05.2024: AstraZeneca gesteht erstmals schwere Nebenwirkungen ein.</strong> AstraZeneca sieht sich in Großbritannien mit einer Sammelklage konfrontiert. <a data-li-document-ref="120034852" href="https://www.heute.at/s/astrazeneca-gesteht-erstmals-schwere-nebenwirkungen-ein-120034852">In einem Gerichtsdokument gesteht der Konzern schwere Nebenwirkungen ein.</a>
    04.05.2024: AstraZeneca gesteht erstmals schwere Nebenwirkungen ein. AstraZeneca sieht sich in Großbritannien mit einer Sammelklage konfrontiert. In einem Gerichtsdokument gesteht der Konzern schwere Nebenwirkungen ein.
    REUTERS