Welt

Schock wegen tödlicher Brandstiftung von Bub (13)

Heute Redaktion
14.09.2021, 02:46

Als die Nachricht die Runde macht, dass ein Kind den tödlichen Brand in einer Flüchtlingsunterkunft gelegt haben soll, herrscht Entsetzen unter vielen Hamburgern. Nun meldete sich erstmals die Familie und ein Arzt des 13-Jährigen zu Wort: Dem mutmaßliche Täter sei sein Handeln nicht klar gewesen.

Nach dem verheerenden Brand drang sich in der Stadt teilweise die Befürchtung auf, dass womöglich ein fremdenfeindliches Motiv hinter dem Feuer stecken könnte. Nun aber soll ein 13-Jähriger, der nicht strafmündig ist, für den verheerenden Brand verantwortlich sein. Er gehört offenbar einer Jugendfeuerwehr an. Der mutmaßliche Täter zündelte wohl an einem Kinderwagen im Hausflur - und verursachte so das Unglück.

Bei dem Brand in dem Mehrfamilienhaus waren am Mittwochabend eine 33-jährige Pakistanerin und ihre beiden sechs und sieben Jahre alten Söhne ums Leben gekommen. "Es deutet alles darauf hin, dass der Brand durch dieses Zündeln am Kinderwagen außer Kontrolle geraten ist", sagt Polizeisprecherin Ulrike Sweden. Der strafunmündige Bub sei geständig und wurde in einer Einrichtung für Kinder- und Jugendpsychiatrie untergebracht.

"Impuls, Papier anzuzünden"

Während rund 650 Teilnehmer eines Trauermarschs durch Hamburg zogen, übermittelte ein Arzt eine Stellungnahme der Familie: ""Unser tiefes Mitgefühl gilt den Angehörigen der verstorbenen Familie", erklärte der Direktor für Kinder- und Jugendpsychiatrie am Universitätsklinikum Eppendorf in Hamburg, Michael Schulte-Markwort. Dem Kind sei sein Handeln nicht klar gewesen, es hatte "für alle unvorhersehbar und plötzlich den Impuls, Papier in einem ihm unbekannten Haus anzuzünden".

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