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Schockierende Teenie-Studien von Instagram enthüllt

Firmeninterne Dokumente zeigen – Facebook weiß längst, wie negativ ihr Dienst Teenager beeinflusst. Trotzdem plant man ein "Instagram für Kinder".

Marlene Postl
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Das Wall Street Journal enthüllt besorgniserregende Studien über minderjährige Nutzer von Instagram.
Das Wall Street Journal enthüllt besorgniserregende Studien über minderjährige Nutzer von Instagram.
20min/Taddeo Cerletti

Im Jahr 2021 kaufte Internet-Riese Facebook die Social Media Plattform Instagram. Instagram steht seit langem dafür in der Kritik,  die Psyche von Usern negativ zu beeinflussen und insbesondere die Eigenwahrnehmung von jungen Frauen zu verzerren. Ein dem Wall Street Journal zugespieltes, firmeninternes Dokument enthüllt nun: Facebook soll seit Jahren wissen, wie schädlich ihre Plattform für junge Menschen ist.

Laut dem Wall Street Journal belegen die Unterlagen, dass Facebook selber Studien zu ihrem Produkt durchführte, die schockierende Ergebnisse lieferten. So sollen 32 Prozent der befragten Teenie-Mädchen angegeben haben, dass die Nutzung von Instagram dazu geführt haben soll, dass sie sich für ihre Figur und ihren Körper schlecht fühlen. 

Studie belegt, dass Instagram bei Teenagern teilweise Selbstmord-Gedanken auslöst

In einem firmeninternen Meeting wurde außerdem verkündet, dass ein niedriger Prozentsatz der in Großbritannien und den USA befragten Teenie-Nutzer angab, wegen der Foto-Plattform Suizidgedanken entwickelt zu haben. Diese schockierenden Erkenntnisse stoppen den Internet-Giganten allerdings nicht, im Gegenteil – man plant, die Plattform für noch jüngere User zugänglich zu machen.

Bislang ist die Nutzung von vielen Social Media Plattformen nämlich erst ab 13 Jahren erlaubt. Facebook möchte dies ändern und Instagram auch für Kinder zugänglich machen. Erst im März kündigte Vizepräsident Vishal Shah gegenüber US-Medien an, dass man aktuell an einer "kinderfreundlichen" Version von Instagram bastle. 

Richtige Nutzung obliegt minderjährigen Usern

Auf Medienanfragen bestätigte Facebook die Anschuldigungen in einem Blogpost, versucht aber, die Vorwürfe in ein anderes Licht zu rücken. Die Durchführung von Studien belege, dass man sich in der Firma Gedanken um seine User mache. Social Media sei an sich nicht gut oder schlecht, es komme darauf an, wie die Plattformen verwendet werden. 

Dass Facebook als Betreiber der Plattform deren Politik festlegt und Inhalte moderieren kann, scheint man dabei zu vergessen. Momentan wird die Verantwortung der richtigen Nutzung auf teilweise suizidale Teenager und bald auch Kinder abgewälzt. 

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