Manipulations-Eklat?

"Schockiert mich zutiefst" – Grüner weist Schuld zurück

Vorwürfe erschüttern die Wiener Grünen: Ömer Öztas soll Mitglieder eingeschleust haben. Jetzt wehrt sich der 24-jährige Gemeinderat.
Christoph Weichsler
23.01.2025, 21:31
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Die Wiener Grünen stehen vor einer internen Krise. Gemeinderat Ömer Öztas (24) sieht sich mit schweren Manipulationsvorwürfen konfrontiert. Er soll rund 100 Personen in die Partei eingeschleust und für sie Mitgliedsbeiträge übernommen haben, um sich strategisch einen Listenplatz für die Gemeinderatswahl 2025 zu sichern. Nun äußert sich der jüngste Abgeordnete des Wiener Landtags zu den Anschuldigungen – und weist diese im Gespräch mit "Heute" entschieden zurück.

"Über Medien erfahren"

"Die aktuellen Vorwürfe, die in den Medien, insbesondere in der "Krone", verbreitet wurden, entsprechen nicht der Wahrheit und schockieren mich zutiefst. Ich distanziere mich entschieden von den Behauptungen, die dort geäußert wurden", erklärt Öztas im Gespräch mit "Heute".

Besonders irritiert ihn, dass er erst durch die Medien vom Ausschlussantrag erfahren habe. "Innerparteiliche Kritik und Diskussionen sind ein essenzieller Bestandteil demokratischer Prozesse, die in unserer Partei stets hochgehalten werden sollten", fügt er hinzu.

Mitglieder ohne ihr Wissen?

Ein Insider hatte zuvor behauptet, viele der angeblich eingeschleusten Mitglieder hätten nicht gewusst, dass sie Teil der Grünen seien. Zudem soll Öztas für etwa 40 Personen die jährlichen Mitgliedsbeiträge von 40 Euro selbst bezahlt haben. Öztas weist dies entschieden zurück: "Die Behauptung, Menschen wüssten nicht, dass sie Mitglied der Partei sind, ist schlichtweg falsch."

Darüber hinaus verteidigt er die Prüfungen neuer Mitglieder in der Partei als üblich: "Es ist legitim, neue Mitglieder zu prüfen. Allerdings bin ich persönlich nicht für die Entscheidungen des Parteivorstands verantwortlich."

Kritik an seiner Arbeit

Auch an seiner parlamentarischen Arbeit wurde Kritik laut. Öztas soll Sitzungen ferngeblieben oder verspätet erschienen sein. Dazu sagt er: "Der Vorwurf, meine parlamentarische Arbeit sei mangelhaft, entbehrt jeder Grundlage. Meine Tätigkeit, insbesondere in Bezug auf die Informationsdatenbank, zeigt klar meine Bemühungen und Erfolge." Zusätzlich hebt er sein Engagement in den Bereichen Jugendarbeitslosigkeit und Community-Arbeit hervor.

Ein weiterer Vorwurf betrifft eine mögliche Nähe zur türkischen CHP. Laut Öztas sei dies ein Missverständnis: "Die CHP ist kein politischer Gegner, sondern ein Kulturverein. Es ist wichtig, hier klare Trennlinien zu ziehen und keine unrichtigen Zusammenhänge zu konstruieren."

Vertrauen in die Grünen erschüttert

Öztas sieht in den Vorwürfen nicht nur Angriffe auf seine Person, sondern auch auf die gesamte Partei. "Solche Maßnahmen führen zu einem Vertrauensverlust und verstärken den Negativtrend, den wir bereits in Umfragen und Mitgliederzahlen erkennen können."

Ungeachtet der aktuellen Situation betont Öztas, dass er den Grünen treu bleiben möchte: "Unabhängig vom Ausgang dieses Verfahrens bleibe ich ein Grüner. Ich unterstütze die Grünen weiterhin und werde mich auf die inhaltliche Arbeit sowie den Wahlkampf konzentrieren."

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