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Schön und schön schnell: Der Alfa Romeo Stelvio im Test

Das SUV von Alfa Romeo fliegt etwas unter dem Radar, ist aber in allen Belangen ein richtig tolles Auto.

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    Die Farbe heißt Stromboli-Grau.
    Die Farbe heißt Stromboli-Grau.
    Jörg Michner

    Nicht viele Automarken haben so überzeugte Kunden und Liebhaber wie Alfa Romeo. Die Hauptargumente sind das Design und die sportlichen Motoren. Und die gelten natürlich auch für den Stelvio, von dem es acht Versionen gibt, fast alle davon sowohl als Benziner als auch Diesel. Aber auch bei Farben, Felgen und Sonderausstattungen gibt es eine Menge Auswahl für ein richtig individuelles Fahrzeug.

    Wir fuhren die gehobene Ausstattungsversion Veloce mit einem 2 Liter großen, 280 PS starken Benzinmotor mit 400 Nm maximalem Drehmoment sowie einer 8-Gang-Automatik und Allradantrieb. Wie bei allen Stelvios ist die Kardanwelle aus Kohlefaser gefertigt. Für alle Nicht-Lateiner: "Veloce" heißt auf italienisch "schnell". Und das ist unser Stelvio auch.

    Wow

    Es ist beeindruckend, wie gut das 1,7 Tonnen schwere SUV beschleunigt und vor allem wie sicher und stabil es in den Kurven liegt. 280 PS sind natürlich 280 PS, und 400 Nm sind 400 Nm, aber im Jahr 2021 sind das bei Power-SUVs keine Spitzenzahlen. Wir sind zwar schon ein paar davon gefahren und trotzdem hat der Stelvio hat einen bleibenden Eindruck hinterlassen. Selbst bei Schneeregen auf kurvigen Landstraßen und sportlicher Fahrweise fühlen wir uns stets absolut sicher.

    Dazu kommen noch die bei Alfa Romeo üblichen riesigen, fest verbauten Schaltwippen. Die sind dank ihrer Größe hervorragend zu bedienen und simulieren ein bisschen Rennfeeling. Selten macht es soviel Spaß, ein SUV zu fahren. Außer man holt sich zum Beispiel den Stelvio mit dem Kleeblatt, also die Version Quadrifoglio. Die hat nämlich einen V6-Motor mit 510 PS und 600 Nm - was für unglaublichen Fahrspaß sorgt, wie wir bereits bei einem Fahrevent auf dem Red Bull Ring vor einigen Jahren erleben durften. Die kostet dafür aber auch 123.300 Euro im Gegensatz zu den dagegen fast schon bescheiden wirkenden 67.700 Euro für unseren Veloce.

    Gleichzeitig ist der Stelvio aber ein absolut bequemes Auto, das auch hinten gute Beinfreiheit bietet und mit einem Kofferraumvolumen von 525 Liter absolut tauglich für Familien und weite Reisen ist. Dazu kamen im Vorjahr noch zwei wichtige Verbesserungen, die auch dabei helfen sollen (und sicherlich werden), die Verkaufszahlen nach oben zu bringen.

    Mehr Funktionen

    Zum einen gibt es nun im Stelvio endlich auch umfassende Fahrassistenzsysteme, darunter einen adaptiven Tempomaten, einen Stau- und Autobahnassistenten, einen Müdgkeitsassistenten, einen Totwinkel-Assistent und natürlich einen Spurhalteassistent. Alle gut, bis auf letzteren: der Spurhalteassistent hat noch zuviele Probleme, die Spur stets korrekt zu erkennen, vor allen in der Stadt oder auf der Landstraße.

    Zum anderen wurde das Infotainment-System vollkommen überarbeitet, und das auf äußerst gelungene Weise. Optisch ansprechend und vor allem mit einer sehr große Menge an Einstellungsmöglichkeiten um seinen Stelvio so einzurichten, wie man es persönlich am liebsten mag. Für sowas gibt es immer ein großes Plus.

    Ebenfalls sehr toll ist der Sound - und zwar sowohl der von Motor und Auspuffanlage als auch der des Soundsystems im Inneren. Musik für die Ohren in doppeltem Sinne.

    Aber das Hauptargument für den Stelvio bleiben wie eingangs erwähnt das Design und der Motor. Wer sich von der Masse der SUVs abheben und auch noch schön sportlich bleiben will, der sollte sich auf jeden Fall einmal den Stelvio anschauen.