Wirtschaft

Schoko-Hasen: 71 % sind mit Pestiziden belastet

Ein Test von 31 Schoko-Osterhasen zeigt: Mehr als zwei Drittel enthalten Rückstände von Schädlingsbekämpfungsmitteln.

Heute Redaktion
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Rechtzeitig vor Ostern haben Global 2000 und Südwind gängige Schoko-Hasen unter die Lupe genommen. Fazit: In 22 der 31 getesteten Schokolade-Osterhasen wurden Pestizide gefunden – bis zu fünf verschiedene in einem Hasen.

"Die nachgewiesenen Pestizid-Rückstände in den Osterhasen deuten auf einen massiven Einsatz von Pestiziden in der Produktion hin – mit enormen negativen Folgen für die Gesundheit der Arbeiter und Arbeiterinnen und für die Umwelt", erklärt Martin Wildenberg, Nachhaltigkeits-Experte der Umweltschutzorganisation GLOBAL 2000. Die festgestellten Mengen in den Schokolade-Hasen bergen jedoch keine direkten Gesundheitsrisiken für die Konsumenten.

Allerdings: Einige der Chemikalien (wie z.B. Chlorpyrifos, Cypermethrin, Deltamethrin und Permethrin) sind hormonell wirksam und entfalten ihre Wirkung auch in kleinsten Mengen. Darüber hinaus ist über das Zusammenwirken der verschiedenen Pestizide als "Cocktail" nur wenig bekannt.

"Mein Tipp ist, beim Einkauf auf das EU-Bio-Siegel am besten in Kombination mit dem FAIRTRADE Gütesiegel zu achten. Der Bio-Anbau verbietet die Verwendung von Pestiziden und Bauern und Bäuerinnen können dank wachsender Nachfrage einen höheren Preis für ihre Bio-Produkte erzielen", so Wildenberg.

Zusätzlich zum Pestizid-Test wurden alle Produkte auch nach sozialen und ökologischen Gesichtspunkten in der Herstellung bewertet. Testsieger wurden die Hasen "Biologische Milchschokolade dekoriert" (EZA-Fairer Handel), "Natur aktiv Bio Confiserie Osterhase" (Hofer) und "Swiss Confisa Franz" (Chocolats Halba). Zehn Schoko-Hasen wurden aufgrund fehlender Zertifizierung und prekärer Umwelt- und Produktionsbedingungen im Kakaoanbau als sozial und ökologisch bedenklich eingestuft. (bart)

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