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Schon 900.000! Ansturm auf Donauinselfest

Heute Redaktion
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Traumhaftes Wetter und ein spielfreier Fußball-WM-Tag haben am Freitag für einen regen Ansturm zum Auftakt des Donauinselfestes 2014 gesorgt. Ab dem Nachmittag strömten die Massen auf das Partyareal zwischen Nord- und Reichsbrücke. Es herrschte viel Gedränge: Rund 900.000 Menschen - und damit so viele wie am Freitag des vergangenen Jahres - fanden sich auf der Insel ein, um sich mit Konzerten und jeder Menge Promillehältigem auf das Wochenende einzustimmen.

und ein spielfreier Fußball-WM-Tag haben am Freitag für einen regen Ansturm zum Auftakt des Donauinselfestes 2014 gesorgt. Ab dem Nachmittag strömten die Massen auf das Partyareal zwischen Nord- und Reichsbrücke. Es herrschte viel Gedränge: Rund 900.000 Menschen - und damit so viele wie am Freitag des vergangenen Jahres - fanden sich auf der Insel ein, um sich mit Konzerten und jeder Menge Promillehältigem auf das Wochenende einzustimmen.

Besonders großer Andrang herrschte bei den jeweiligen Headlinern der diversen Bühnen. Auf der FM4-Bühne stand das Freitagsfinale ganz im Zeichen von Rap und Hip-Hop. Volles Haus herrschte bei Genre-Größe KRS-One, der in den 1980er- und 1990er-Jahren mit zunehmend politischen Tracks Bekanntheit erlangte.

Cooler Hip-Hop-Sound

Dem Wiener Publikum servierte der US-Amerikaner nicht nur das inzwischen zum Klassiker mutierte "Sound of da Police", sondern rief in einer Art Geschichtslektion gleich auch artverwandte Götter - von Run DMC über LL Cool J bis Grandmaster Flash - in Erinnerung.

Deutschen Hip-Hop kredenzte zuvor das Duo Genetikk. Hier wogten ebenfalls Hunderte Hände zu den stampfenden Beats des Zweigespanns, deren extravagante Gesichtsbemalung - Kiss lässt grüßen - inzwischen zum Markenzeichen geworden ist.

Chartstürmer auf der Ö3-Bühne

Etwas ruhiger fiel das Finale auf der großen Ö3-Festbühne aus. Milow aus Belgien brachte mit Songs wie "You don't know" oder "You and me" einen Schuss nicht unschmalziger Romantik. Klampfig auch der Hauptact aus Irland: Rea Garvey brachte die Menge mit seinen Hits "Wild Love" oder "Can't say no" zum Johlen. Freilich war auch die Intonation des Erfolgs "Supergirls" seiner früheren Band Reamonn unverzichtbar.

Am frühen Abend erwies sich die deutsche Rockgruppe Revolverheld bereits als erster wahrer Publikumsmagnet. Die Band um Sänger Johannes Strate startete ihr Konzert gegen 18.45 Uhr auf der großen Festbühne und wurde von der Menge durchaus frenetisch begrüßt. Das Schmuserock-Quartett aus Hamburg erfreute die vorwiegend junge Fangemeinde mit Hits wie "Keine Liebeslieder" oder "Halt dich an mir fest". Für viel Gejohle sorgte auch die neue Single "Ich lass für dich das Licht an", das man sich freilich bis zum Schluss des Auftritts aufhob.

Macy Gray Headliner am Samstag

Im Ö1-Zelt setzte man dagegen hauptsächlich auf Kabarett. Klaus Eckel und Andreas Vitasek präsentierten Höhepunkte aus ihren Programmen "Weltwundern" und "Sekundenschlaf".

Der morgige Samstag verspricht wohl nicht zuletzt wegen des erneut vorausgesagten Sommerwetters ähnlichen Andrang. u.a. Soul-Sängerin Macy Gray, Austropop-Schwergewicht Steffi Werger, die grantigen Herren von Kreisky und die 1980er-Größen The Commodores - freilich längst ohne Lionel Richie.

Bikersalti und Kids-Quiz

Jeweils an den Nachmittagen ist die Donauinsel fest in Kinder- und Sportlerhand. Schminkzelte, Bastelecken, ein Kids-Quiz und eine Hüpfburg sollten den Kleinen die Zeit vertreiben. Wer mehr Action suchte, wurde beispielsweise mit waghalsigen Sprüngen professioneller Biker auf der Sport- und Fun-Insel belohnt. Sie beeindruckten mit Luftkunststücken wie Drehungen um die eigene Achse oder Rückwärtssalti - teils mit halbnacktem Allerwertesten. "Eins, zwei, drei - der Körper frei", wie das ein nachdrücklich gut aufgelegter Moderator kommentierte.

Wer beim Zuschauen plötzlich Bewegungsdrang in sich verspürte, konnte sich ums Eck austoben. Möglichkeiten dazu boten ein Hochseilklettergarten, eine Kletterwand oder eine 20 Meter lange Slackline.

Bürgermeister Häupl bereits gesichtet

Als einer der ersten Besucher setzte auch Bürgermeister Michael Häupl (SPÖ) bereits um 14.00 Uhr seinen Fuß auf die Donauinsel bei der 31. Auflage. Um 18.00 Uhr eröffnete er via Videobotschaft offiziell das dreitägige Event. Das Stadtoberhaupt - mit Sonnenbrille und weißem Hemd dem Wetter entsprechend durchaus sommerlich ausstaffiert - zeigte sich überzeugt, dass das von der SPÖ ausgerichtete Inselfest für Wien mittlerweile ein "Asset wie das Neujahrskonzert oder der Life Ball" sei.

Wie zum Beweis machte sich der Bürgermeister sodann samt Gefolge - darunter u.a. SPÖ-Landesparteisekretär Christian Deutsch oder die rote Gesundheitsstadträtin Sonja Wehsely - zu einer ersten Aufwärmrunde auf der "Arbeitsweltinsel" auf, nickte hierhin, winkte dorthin, schüttelte Hände von Gewerkschaftern, Mitarbeitern der städtischen Müllabfuhr und des Kanalsystems, und ließ es sich nicht nehmen, gleich einmal auf den Auftakt des Freiluftevents anzustoßen. Der Bitte eines jungen Mannes um ein Autogramm aufs T-Shirt kam der Bürgermeister bereitwillig nach.